Der Duisburger Geiger Daniel Draganov, der auch Ensemblemitglied bei der Deutschen Oper in Berlin ist, zählt zu den klassischen Musikern mit Sinn für Humor. Insofern ist er mit seinem Quartett aus den Reihen der Duisburger Philharmoniker seit Jahren der ideale Partner für die beliebte Reihe „Kabarett trifft Klassik“.
Im Theater garantierten jetzt auf Einladung der Volksbank Rhein-Ruhr wieder einmal die Duisburger Kabarettisten und Spaßvögel Kai Magnus Sting und Wolfgang Trepper für einen unterhaltsamen und amüsanten Abend.
Bereits in der vierten Auflage trafen sich Kabarettisten und Musiker, um vor vollem Haus von Anfang an für gute Stimmung zu sorgen. Nach schwungvoller Kaffeehausmusik traten sich Sting und Trepper als Vertreter zweier sehr unterschiedlicher Medien-Generationen gegenüber. So gehört Trepper zur saurierhaften „Generation Wählscheibe“, der noch das Telefon auf dem Flur mit dem kurzen Kabel kennt. Der jüngere Kollege Sting weiß immerhin schon, was eine „Flat“ ist und kann die Treppersche Geschichte vom „Mondscheintarif“ (ein Anruf nach 22 Uhr war billiger) kaum glauben.
Während Trepper in die Rolle des ruppigen Ruhrpott-Veteranen schlüpft, ist Sting der gewohnte Wortakrobat, der im Zug entsetzt feststellt, dass dort beim störenden Telefonat die Lautstärke die fehlende Netzverbindung ersetzen soll. Zudem gibt es dort für die Region typische Standortbeschreibungen: „Ich bin Kirmes.“ Der Kabarettist ist ein guter Beobachter von Alltagsszenen und hört genau hin, wenn sich Nachbarn darüber streiten, ob es „sehr kalt“ ist oder ob der „Wind“ daran schuld ist und dieses Wortgefecht über feuchte und trockene Kälte auf die Spitze treibt.
Trepper erinnerte schließlich an den heißen Sommer 1975. An Baden im Baggerloch, Geometrie-Nachhilfe bei Martina („gleichschenkliges Dreieck“), Klammerblues und an den Film „Frankenstein Junior“: „Mit meinen Pickeln hätte ich dort die Hauptrolle spielen können.“
Dazu und dazwischen spielte immer wieder sehr schön das Ensemble von Daniel Draganov, das kurzfristig auch von den beiden Kabarettisten dirigiert wurde. Viel Beifall für „Kabarett trifft Klassik“, das man getrost noch öfter präsentieren darf.