Die Opernehe ist (für die nächsten drei Jahre) gerettet. Der Preis: weniger Neuproduktionen, weniger Vorstellungen in Duisburg, Abbau von Stellen, Einsparungen bei den Sachkosten und bei den Künstlerhonoraren. „Ein bitterer Einschnitt angesichts der Sparvorgabe von einer Million Euro“, nannte Kulturdezernent Thomas Krützberg das Finanzkonzept in der Sitzung des Kulturausschusses gestern. „Es wird ein Qualitätsproblem geben können“, fürchtet Jochen Grote, geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper am Rhein.
Die Politik trägt das Sparkonzept zwar mit – aber mit unterschiedlich starker Skepsis. Allseits begrüßt wurde die Rettung des Opernstudios, das für den Sängernachwuchs wichtig ist, und des Angebots für Kinder und Jugendliche – diese beiden Bereiche hatten die Gutachter von Actori zur Disposition gestellt.
Udo Vohl (SPD) sah die Vorgaben erfüllt: „Das Haus darf nicht ausbluten.“ Skeptischer war Frank Heidenreich (CDU): „Wir haben drei Jahre Zeit gewonnen und müssen sehen, wie wir wieder auf Augenhöhe die Lasten stemmen können.“ Gemeint ist damit, dass Düsseldorf sich vorerst bereit erklärt hat, die Kostensteigerungen der kommenden Jahre zu 72 Prozent zu übernehmen.
Beatrix Brinskelle (Grüne) mahnte an, die Entwicklung des Hauses im Auge zu behalten, denn „ohne die Opernehe geht nichts im Duisburger Kulturleben“. Deswegen müsse in Abständen geprüft werden, ob es so läuft – oder ob „kaputt reduziert“ wurde.
Auch die FDP trägt das Finanzkonzept mit, „obwohl es nicht nötig gewesen wäre“, sagte Thomas Wolters. Grote habe schon vor zwei Jahren (lange vor dem Gutachten) gewusst: Wenn gespart wird, geht das nur über die Streichung von Produktionen. Andererseits hat das Gutachten noch einmal ganz deutlich gemacht, dass die Rheinoper das wirtschaftlichste Theatermodell in Deutschland ist, extrem wirtschaftlich arbeitet und es keine weiteren Einsparpotenziale gab.
Linken-Ratsfrau Barbara Laakmann regte an, Publikumsgruppen zu erschließen, die dem Theater bislang fern sind – etwa durch Werbung bei Betriebsversammlungen.