Nun hat Stefanie Lawrenz es Schwarz auf Weiß: Der in ihrer Wohnung blühende Schimmel ist gesundheitsgefährdend. Die 24-Jährige sieht aufgrund eines alarmierenden Gutachtens nun kaum noch eine andere Möglichkeit: „Wir werden wohl so schnell wie möglich ausziehen.“

Im April hatte sich die junge Frau Hilfe suchend an die NRZ gewandt (wir berichteten). In ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Walsum, in die sie mit ihrem Freund erst im Dezember eingezogen war, überzog dicker Schimmel in fast allen Räumen Wände und Decken. Der Vermieter behauptete, Stefanie Lawrenz und ihr Freund seien selbst daran Schuld, weil sie nicht genügend lüften und heizen. Ein Vorwurf, den das Paar nicht nachvollziehen konnte.

Nach dem ersten NRZ-Bericht meldeten sich mit Dirk Schlenke und Hans-Jürgen Drumm zwei öffentlich bestellte Sachverständige für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und für Schäden an Gebäuden, die dem jungen Paar kostenlos mit der Erstellung von Gutachten halfen. Ihre Feststellungen lassen wenig Zweifel daran, dass der Schimmelbefall nicht durch falsches Heizen oder Lüften ausgelöst wurde, sondern auf erhebliche bauliche Mängel zurückzuführen ist.

Doch diese Erkenntnis nützt Stefanie Lawrenz derzeit wenig. Denn die von den beiden Experten eingereichten und auf ihre Kosten untersuchten Proben weisen eine Reihe von Pilzen auf, die extrem gesundheitsgefährdend sind. „Alle Bewertungsmaßstäbe sind bis zum Anschlag negativ“, so Dirk Schlenke. „So eine Analyse habe ich noch nicht gesehen.“ Es bestehe dringender Handlungsbedarf. „Wenn sie irgendwie können, ziehen sie aus“, riet er der jungen Frau.

Stefanie Lawrenz will dem Rat folgen. Aber aufgeben will die Auszubildende deshalb noch lange nicht. Sie hat nun eine Rechtsanwältin eingeschaltet, will gegen den Vermieter juristisch vorgehen. Für einem Umzug hat sie, weil sie die Miete in den vergangenen Monaten drastisch gekürzt hat, etwas Geld auf die Seite schaffen können

Aber ob die neue Wohnung auch möbliert werden kann, ist derzeit noch ungewiss. „Möglicherweise sind nämlich auch die Polstermöbel und andere Gegenstände befallen“, seufzt die junge Frau. Würde sie die Sachen mitnehmen, schleppe sie das Übel möglicherweise in eine neue Wohnung ein. Darüber soll nun schnellstmöglich ein weiteres Gutachten Klarheit schaffen.