Jetzt ist klar, welche Folgen die Kürzung des Duisburger Zuschusses für die Deutsche Oper am Rhein (DOR) um eine Million auf 9,545 Millionen Euro und die Fixierung dieses Betrags für die kommenden Jahre hat. Ein Kernpunkt ist die Streichung von zwei Opern-Neuproduktionen und damit eine Einbuße an künstlerischer Vielfalt. Die Gutachter der Firma Actori, die mit sehr spitzem Stift gerechnet haben, kamen nach Prüfung der Zahlen zu dem Schluss, dass die Rheinoper bei gleichbleibendem künstlerischen Niveau keine Einsparpotenziale bei Personal- und Sachkosten habe.

Wie bereits im Gutachten vorgezeichnet, wird die Zahl der Vorstellungen in Duisburg gekürzt, werden die Eintrittspreise maßvoll erhöht und acht Stellen gestrichen. Auch bei den Gagen für Künstler soll gespart werden. Außerdem sollen die Einnahmen erhöht werden durch Gastspiele und Sponsoring. Über die Details des Finanzkonzepts diskutiert der Kulturausschuss in seiner Sitzung am Montag, 1. Juli, um 16.30 Uhr im Rathaus. Der DOR-Aufsichtsrat hat den Vorschlägen bereits zugestimmt.

Düsseldorf hatte erklärt, auf der Basis des Zuschusses von 24,3 Millionen Euro für die folgenden Jahre noch 72 Prozent der tarif- und inflationsbedingten Kostensteigerungen zu übernehmen, die mit zwei Prozent erwartet werden. Das Land bleibt bei seinem Zuschuss von 1,8 Millionen Euro.

Die Zahl der Vorstellungen in Duisburg wird von 100, die es noch in der nächsten Spielzeit gibt, auf 78 in den folgenden Spielzeiten gesenkt (minus 17 Musiktheater- und fünf Ballett-Vorstellungen). Dafür soll es 20 zusätzliche Vorstellungen auf Vermietungsbasis geben (wie die Tourneeproduktionen „Ballett Revolucion“, die im Februar am König-Heinrich-Platz gastiert hat). In Duisburg gibt es dann nur noch drei Opern- und eine Ballettpremiere sowie die Premiere einer Familienproduktion.

Geplant ist auch, die Opernshops in Duisburg zusammenzulegen und dabei den Standort an der Düsseldorfer Straße aufzugeben.

Die Rheinopern-Verantwortlichen hatten es strikt abgelehnt, das für die Ausbildung des Sängernachwuchses wichtige Opernstudio abzuschaffen oder die Kinder- und Jugendarbeit einzuschränken, was als „bildungs-, kultur- und sozialpolitische Untat“ verworfen wurde.