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Jede Menge Post erreichte unsere Zeitung zum Artikel „Platanen sorgen für Unmut“. Überwiegend ärgerlich reagierten die Schreiber. ,,Bei uns in Hamborn wird heute ein Baumschnitt vorgenommen. (...) Auf meine Frage, warum das gesamte Team mit Atemschutzmasken arbeitet, bekam ich zur Antwort, es ist doch wohl besser mit Schutz, als den Pilz einzuatmen. Aber sind wir Anwohner denn nicht zu schützen?“, fragt sich Familie Ackermann. Über ausladende Äste ärgert sich Susanne Schlenther. „Neben Dreck und Wurzelproblematik sorgen die Bäume dafür, dass zwei Häuser mit sieben Parteien über die Satellitenschüssel weder Radio- noch Fernsehempfang haben. Es ist wahrscheinlich EIN Ast, der in den Empfangsbereich herein reicht. Jegliches Bitten, lediglich diesen einzigen Ast zurück zu schneiden, stößt auf taube Ohren. Jetzt müssen wir kosten- und arbeitsintensiv die gesamte Anlage sehr weit vom Haus auf der Garage des Nachbarn installieren.“ Dirk Effertz klagt über Probleme: „Auch Nicht-Allergiker wie ich bekommen von den aggressiven Sporen Reizungen der Atemwege. Seit die Blätter fallen, niese ich mir die Seele aus dem Leib, meine Frau und mein Kind ebenso. (...) Wenn schon die Stadt nicht die Fällung oder den Rückschnitt zulässt, sollte sie wenigstens etwas gegen den Pilz unternehmen.“ Telefonisch machte Elsbeth Tasberki (87) aus Homberg ihren Unmut deutlich. „Ich kann meine Wohnung seit drei Wochen nicht verlassen, weil ich mich sonst erbrechen muss. Der Staub führt dazu, dass mein Lebensabend zur Qual wird.“

Doppelmoral wirft ein Kommentator im Netz der Stadt in Sachen Baumschutz vor. „Weil die Bäume so schützenswert sind, sollen jetzt in zentraler Lage 28 Platanen an der Mercatorstraße gefällt werden, die z.T. schon standen, als die damalige D-Bahn (jetzt U79) noch mit ihren klapprigen Oldtimern verkehrte (...)?“ Es gibt aber auch Verständnis. „Auch ich habe eine riesige Platane in meinem Garten. Sie macht viel Arbeit. Trotz alledem genieße ich es im Sommer unter ihrem Dach zu sitzen und vor der Sonne geschützt zu sein. Ich bin froh, dass die Stadt strenge Maßstäbe ansetzt.“