Duisburg. Man kann fast sagen: Das Kopernikus Gymnasium in Walsum brachte Jessica Kessler dorthin wo sie jetzt steht – auf die Bühne. Zumindest legte es den Grundstein. Seit zwölf Jahren ist sie in Musical-Shows unterwegs.

Man kann fast sagen: Das Kopernikus Gymnasium in Walsum brachte Jessica Kessler dorthin wo sie jetzt steht – auf die Bühne. Zumindest legte es den Grundstein. Seit zwölf Jahren ist sie in Musical-Shows unterwegs.

Aktuell in „We Will Rock You“ als Scaramouch – einer wie sie sagt, rebellischen, schrägen Person, die sie ein wenig an ihre eigene Jugend erinnert. „Das ist das Perfekte an der Rolle und am ganzen Musical – es ist erwünscht, dass die eigene Persönlichkeit eingebracht wird.“

Endlich wieder im Ruhrgebiet

Dass sie sich gerne bewegt, tanzt und vor allem singt, war der 32-Jährigen schon früh bewusst. „Das Kopernikus Gymnasium hat mich da auf den richtigen Weg gebracht.“ Gospel und Musical-AGs hat die Schule angeboten, so dass sie im Nachhinein betrachtet schon richtig viel Bühnenerfahrung sammeln konnte.

Nach dem Abi bewarb sich Jessica Kessler an der Folkwangschule, wollte dort studieren, bekam aber leider eine Abfuhr. Kein Hindernis, um trotzdem die Bühnen der großen Musicals zu besteigen. Ob Tanz der Vampire, Les Miserables oder eben seit nunmehr sieben Jahren „We Will Rock You“ – auch ohne Studium ist ihr Traum wahr geworden.

Ein gesundes Maß an Aufregung

Dass sie nun im Colosseum Essen auf der Bühne steht, freut sie besonders. „Endlich wieder im Ruhrgebiet, ich kann bei meinen Eltern wohnen und meine beiden Hunde sehen – toll.“ Das Publikum: offen und begeistert, „genau wie die Menschen, die hier leben“. Nach 12 Jahren in Hamburg, Berlin, Köln und Österreich sei ihr besonders aufgefallen, wie offen und herzlich die Leute im Ruhrgebiet sind.

„Wenn ich auf der Bühne einen Ruhrpott-Dialekt einbringe fühlen die Zuschauer direkt eine Verbundenheit – dass merke ich.“ Ein gesundes Maß an Aufregung hat Jessica Kessler vor den Auftritten immer noch. „Die Grundspannung ist aber gut, dann bleibe ich auf der Bühne aufmerksam.“ An Pannen kann sie sich natürlich erinnern. „Vor allem bei ,We Will Rock You’ sind die Texte so lustig und schräg, da kann ein Patzer schnell passieren.“ Improvisation sei dann alles.

Auftritt bei "Wetten, dass" steht an

Die zwei Shows in der Woche lassen auch mal Zeit zum aufatmen. „Normalerweise sind es sechs, sieben die Woche, das kostet schon jede Menge Energie.“ Wie lange sie noch als Musicaldarstellerin arbeiten will, kann die 32-Jährige noch nicht sagen. „Ich denke von Jahr zu Jahr – aber klar, irgendwann kommt die Zeit der Familienplanung, dann muss man sehen, wie es weitergeht.“

Jetzt geht es dieses Wochenende erst mal nach Mallorca. „Wetten, dass“ hat eingeladen. „Darauf freue ich mich schon sehr.“ Wenn das Ensemble Freitag ankommt, geht es direkt los: „Freitag Probe, dann Samstag die heiße Probe, also mit Kamera und Maske.“ Und dann wird gerockt.