Neue Polizisten braucht das Land. Zum heutigen Start der Bewerbungsphase rührte die Polizei am Elly-Heuss Knapp-Gymnasium in Marxloh kräftig die Werbetrommel. Insgesamt werden in NRW 1477 Ausbildungsplätze vergeben.
Abwechslungsreiches Studium, sehr gute Bezahlung, ein interessantes Arbeitsfeld: Polizisten-Anwärter, Kommissare und Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatten stichhaltige Argumente auf Lager. Die Oberstufenschüler waren sichtlich beeindruckt und zeigten sich interessiert.
Die Fragen wollten nicht abreißen: Viele der rund 300 Jugendlichen – darunter Schüler des Elly, des Kopernikus-Gymnasiums und der Gesamtschule Walsum – waren gut vorbereitet in die Aula gekommen. Sie nutzten nach einleitenden Infos der Experten die Gelegenheit und versuchten, gezielte Infos über den Polizeiberuf in Erfahrung zu bringen.
Ausgebildet werden die Ordnungshüter bei einem dualen Studium. „Doch wieso eigentlich?“, wollte ein junger Mann wissen. „Die Ausbildung ist besonders breit angelegt. Wir brauchen gute und vor allem umfassend ausgebildete Polizisten. Das wird bei dem dreijährigen Studium gewährleistet“, erklärte Ralf Jäger.
Rainer Schwartz von der Personalwerbung der Polizei in NRW fügte hinzu: „Wichtig ist, dass Sie intensiv in Theorie geschult werden, aber auch eine praktische Ausbildung erhalten.“
Jäger betonte, dass auch Frauen und Migranten stark gesucht sind: „Diesbezüglich hat sich einiges verändert.“ Für die vielen anwesenden Migranten interessant waren die Erfahrungen des Polizei-Anwärters Bünjamin Reis. Er berichtete davon, dass er häufig als Übersetzter gebraucht wird. „Letztens musste ich einer Mutter auf türkisch vom Unfall ihres Sohnes berichten“, sagte Reis.
Eine Schülerin wollte wissen, wie stark die psychische Belastung in dem Job sei. Katharina Pohl berichtete von ihren Erfahrungen: „Wir werden in Rollenspielen auf viele verschiedene Situationen vorbereitet. Jedoch wächst man auch beim Dienst.“
Nach der Diskussion konnten die Jugendlichen sich auf dem Schulhof weiter über Details aus dem Arbeitsalltag erkundigen. Dort warteten zahlreiche Polizisten, die verschiedene Aufgabenbereiche vorstellten. So durften die Schüler Radarpistolen bedienen und sich die Schutzwesten der Ordnungshüter ansehen.
Die jüngeren Schüler tummelten sich ebenfalls auf dem Hof. Zwar sind sie noch zu jung, eine Ausbildung anzutreten, sie durften aber auf den Polizeimotorrädern Platz nehmen, oder sich die Streifenwagen von innen ansehen.