Die Duisburger Band Mobilee hatte die Chance, beim Eurovision Song Contest mitzumischen. Beim deutschen Vorentscheid machte dann aber Cascada das Rennen. Kai Schumacher, Keyboarder von Mobilee, gab sich den langen schwedischen Fernsehabend und begutachtete die Konkurrenz. Sein Urteil:
Wer war persönlicher Favorit?
Holland! Der Song ist schön komponiert, schön gesungen von Anouk, war aber vermutlich zu ungewöhnlich und zu seriös.
Wie hat Ihnen der deutsche Beitrag gefallen?
Das war solide, Cascada-Sängerin Natalie Horler ist ein Vollprofi, da kann man nichts gegen sagen. Aber es war eben recht nah am letztjährigen Siegersong, das wird wohl beim Publikum nicht so geschätzt.
Wie hat Ihnen insgesamt die Show gefallen?
Ein bisschen lahm, es fehlte das Besondere. Der Einmarsch der Nationen war schon toll. Die Zeit der Persiflagen ist aber definitiv vorbei. Der singende Dracula oder ein Riese, der eine zierliche Sängerin trägt, das waren sehr alberne Geschichten. Der Siegersong ist sehr kompatibel für alle, liefert ein Rundum-Paket: Handwerklich gut gemachter Sound, eine süße Sängerin.
Wie hätte sich Mobilee denn in dieser Reihe gemacht?
Unser Sound wäre ein Alleinstellungsmerkmal gewesen. Aber ob er uns weiter nach vorn gebracht hätte oder ob wir erst recht abgeschmiert wären, ist Spekulation.
Hat sich für die Band durch den deutschen Vorentscheid etwas verändert?
Wir haben super Erfahrungen gesammelt und neue Fans auf Facebook, aber keine nachhaltige Resonanz verspürt.
Wie geht es jetzt mit Mobilee weiter?
Wir arbeiten gerade an einem neuen Album, machen Demos fertig. Eine Tour planen wir nicht, aber ein paar Live-Auftritte. In Duisburg sind wir beim Traumzeit-Festival dabei, treten am Sonntag, 23. Juni, auf.