Mahnwachen, Protestaktionen, Demonstrationen – bei Thyssen-Krupp Steel, beim Schienenwerk TSTG in Bruckhausen, beim Autozulieferer ISE in Huckingen geht es um Arbeitsplatzabbau, wenn nicht sogar Werksschließungen. Und bei Elastoform in Bergheim hat der Insolvenzverwalter jetzt das Sagen. Die letzten Wochen waren geprägt von schlechten Nachrichten aus der lokalen Wirtschaft, in allen Teilen der Stadt machen sich Menschen massive Sorgen um ihren Arbeitsplatz und um ihr Einkommen.

Die Sorge wird geteilt von der Politik, und zwar über die Parteigrenzen hinweg. Die Promi-Linke Sarah Wagenknecht quasi Seite an Seite mit CDU-Ratsfraktionschef Rainer Enzweiler sieht man nicht alle Tage. Beim jüngsten Protest der Schienenwerker war das unmöglich Scheinende dann möglich.

„Aufbau statt Kahlschlag“ gab der Deutsche Gewerkschaftsbund angesichts der bedrohlichen Aussichten in der heimischen Wirtschaft die richtige Parole aus. Wohl wissend, dass die Folgen von Arbeitsplatzvernichtung nicht nur die betroffenen Arbeitnehmer und ihre Familien zu tragen haben. Sie werden vom Job-Abbau zweifelsfrei am schwersten und direktesten getroffen, aber auf Dauer leidet die ganze Stadt mit und die ganze Region. Und das angesichts der schon seit Jahren niedrigen Beschäftigungs- und viel zu hoher Arbeitslosenquote in Duisburg. Das mindert die Steuereinnahmen der öffentlichen Hand und deren Möglichkeiten, durch Investitionen für Beschäftigung zu sorgen. Das mindert ebenso die Kaufkraft, was wiederum auf den Einzelhandel durchschlägt und auf die Beschäftigung im Handel.

Der vielfältige Widerstand gegen Job-Abbau und Werksschließungen verdient daher die Unterstützung vieler, weil ein Misserfolg am Ende viele trifft. Zu viele.