Eine Partei feiert einen ganz großen Geburtstag und dies, obwohl sie gar kein eindeutiges Geburtsdatum vorweisen kann: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Sie beruft sich auf die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) durch Ferdinand Lassalle, vom 23. Mai 1863 im Leipziger Pantheon – gewisssermaßen heute vor 150 Jahren. Nur ein Jahr später begründet der Maschinenwärter Caspar Bergrath, beauftragt von Lassalle, in Duisburg einen „Arbeiterverein“, aus dem sich dann später eine sozialdemokartische Partei entwickelt und eine lange Geschichte über Arbeiterstreiks, Sozialistengesetze, Kriegskredite, Nazi-Terror, Verbot und Wiedergründung nimmt ihren Lauf. Ein Lauf, an den die Duisburger Sozialdemokraten jetzt in den kommenden 12 Monaten mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnern wollen, wie gestern Hartmut Pietsch, Vorsitzender der „Historischen Kommission“ erklärte.
Den Auftakt macht in der kommenden Woche, am 23. Mai, ein Kulturabend zum 150. Gründungstag, (Internationales Zentrum, 19 Uhr). Hier wird Alt-OB Josef Krings eröffnen und an Michal Syska vom Lassalle-Zentrum Breslau übergeben. Pietsch: „Eine Veranstaltung nicht nur für Genossen, sondern auch für Gesinnungs-Genossen!“ Mit zwei Ausstellungen will die SPD zum Jahresende vor das Publikum treten; die eine: „Für eine bessere Welt - die ersten Frauen in der Sozialdemokrtatie“: die andere, zum 100. Geburtstag des ersten deutschen Bundeskanzlers der SPD: „Willy Brandt in der Karikatur“.
Im kommenden Jahr werden die Duisburger ihr eigenes 150-Jähriges feiern, am 1. Mai 2014, mit einem Festakt und prominenten Gästen. Im Kantpark wird es dazu ein Kinder- und Bürgerfest geben. Mehr als 10.000 Mitglieder zählte einst die stolze Duisburger SPD in den 70er Jahren, als Willy Brandt Herz und Hirn der Menschen berührte, heute sind es noch 4400.