Entgegen dem allgemeinen Trend im Gütertransport hat die Binnenschifffahrt im vergangenen Jahr als einziger Verkehrsträger Zuwächse bei der Gütermenge und insbesondere bei der Güterverkehrsleistung zu verzeichnen. Hierauf weist der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) in Ruhrort hin.
Während bei Straße und Schiene im Jahr 2012 teilweise deutliche Einbußen von minus 2,5 % und 3 % zu verzeichnen waren, stieg die Güterverkehrsleistung in der Binnenschifffahrt auf 58,5 Mrd Tonnenkilometer, was einem Zuwachs von 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Das gleiche Bild ergibt sich hinsichtlich der insgesamt transportierten Gütermengen: Auch hier entwickelte sich der Transport auf bundesdeutschen Wasserstraßen entgegen dem allgemeinen Trend positiv. Während die Verkehrsträger Straße und Schiene im Vorjahresvergleich einen Ladungsrückgang von jeweils 2,7 % verkraften mussten, stieg die per Schiff transportierte Menge zumindest in einem bescheidenen Umfang auf nun 223,2 Mio Tonnen Güter an. Starke Zuwächse waren insbesondere bei den Erzeugnissen der Forst- und Landwirtschaft, den Kokerei- und Mineralölerzeugnissen, sowie den Konsumgütern zu verzeichnen. Und auch die Zahl der auf Flüssen und Kanälen transportierten Container hat sich im Jahr 2012 auf historisch hohem Niveau stabilisiert (2,2 Mio TEU-Einheiten). Das Binnenschifffahrtsgewerbe leidet laut BDB zwar immer noch unter den heftigen Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise, insbesondere unter einem deutlich zu niedrigen Frachtratenniveau. Diese Zahlen geben aber Anlass zu der Erwartung, dass die Branche zukünftig auch wirtschaftlich von diesem Aufschwung profitiert.
Trotz steigender Transportleistung ist die Anzahl der Schiffsunfälle im vergangenen Jahr auf allen deutschen Binnenwasserstraßen von 866 auf 767 gesunken.
Ein 110 Meter langes Binnenschiff mit einer Ladungskapazität von 3000 Tonnen kann bis zu 150 Lkw auf der Straße ersetzen.