Duisburg. . Mit dem Thema Bluthochdruck beschäftigt sich das nächste WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 29. Mai, ab 18 Uhr. Unterder Hotline-Nummer 01802 40 40 72 können sich Interessierte und Betroffene ab sofort anmelden.

Dr. Gunnar Plehn mag es anschaulich: Also pumpt er einen abschnittsweise abgeklemmten Fahrradschlauch auf, und siehe da: Der zuvor gerade ausgelegte Schlauch bläht sich unterschiedlich dick auf, verformt sich zu einem gewundenen S: So ergeht es geschädigten Arterien bei Bluthochdruck. Mehr dazu beim nächsten WAZ-Medizinforum am Mittwoch. 29. Mai, ab 18 Uhr im Ohletz-Saal des Johanniter-Krankenhauses in Rheinhausen.

Der Chefarzt der Kardiologie hat ein weiteres Beispiel parat und zeigt ein Foto der drei alliierten Staatsmänner Stalin, Churchill und Roosevelt bei ihrer Jalta-Konferenz 1945. Ein paar Jahre später waren alle drei tot. Ursache: Bluthochdruck. Damals, kurz vor Kriegsende, wussten die mächtigen Männer nichts von ihrer Erkrankung.

Das ist das Problem, die Gefahr bei Bluthochdruck. Er ist wie ein „Tarnkappenbomber, wie eine Zeitbombe“, warnt Plehn. Ohne Symptome geht der Bluthochdruck über die gesunden, normalen Werte von 120/130 zu 80/90. Mehr noch, mit erhöhten Werten kommt man morgens mitunter besser „aus den Puschen“. Doch im Verborgenen schädigt der Bluthochdruck Blutgefäße (siehe Fahrradschlauch), führt zu Arteriosklerose, der Verkalkung, und greift gefährlich das Herz an. Herzinfarkt, Gehirnschlag sind oft das tödliche Ende, wenn Bluthochdruck nicht rechtzeitig erkannt wird.

Rund 30 Millionen Deutsche leiden unter Bluthochdruck. Bei rund der Hälfte wird er nicht oder spät, zu spät erkannt. Bei dem Kardiologen des Rheinhausener Krankenhauses landen die besonders schweren Fälle, die gar nicht oder falsch behandelt wurden. Oft sind dann Herzkatheter-Operationen an den Blutgefäßen notwendig. Oder vor allem an der erkrankten Niere, an der per Katheter elektrisch Nerven um die Gefäße verödet werden, die den gefährlichen „Bluthochdruck-Befehl“ geben.

Operation ist aber das letzte Mittel, wenn „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“. Auf dem Medizinforum wird der Chefarzt eben Hinweise geben, wie man Bluthochdruck vorbeugen, ihn rechtzeitig erkennen kann. „Blutdruck messen tut nicht weh“, sagt er. So einfach ist das: Wer nicht erblich vorbelastet ist, sollte ab dem 40. Lebensjahr jährlich und ab dem 50. Lebensjahr halbjährlich den Blutdruck messen lassen.

Die körperlichen Ursachen für Bluthochdruck sind weitgehend unbekannt. Aber man weiß um Lebensumstände, die ihn nach oben treiben können: Falsche Ernährung, zu fett, zu salzig, zu wenig Bewegung und Sport, Rauchen, Nikotin, Übergewicht. „Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit“, sagt Plehn. So wird den Teilnehmern des Medizinforums möglicherweise auch ins Gewissen geredet . . .

Zugleich wird der Chefarzt die vielfältigen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten vorstellen und erläutern: Betablocker, ACE-Hemmer. Oft müssen Patienten dabei einen ganzen Pillen-Cocktail schlucken. Warum das so ist? Auch das erfahren die WAZ-Leser, die sich anmelden: Ab sofort unter 01802 / 40 40 72.