Nicht alle Blues- und Rock-Musiker kommen aus den amerikanischen Südstaaten. So stammt etwa A.S.H. Pelikan aus Wanheimerort, das allerdings zum Duisburger Süden – da südlich der Ruhr – gehört. Der langjährige Kult-Gitarrenlehrer der Volkshochschule, bei dem ganze Schüler-Generationen Zugang zum unverfälschten Rock’n Roll fanden, feierte am Sonntagabend im „Grammatikoff“ endlich sein 40. Bühnenjubiläum. Viele Freunde, Weggenossen und Musikfans erlebten eine entspannte Konzert-Party mit seiner Band „The Penguins of Pop“ und prominenten Gästen wie Anja Lerch und Jupp Götz.

Es war am 20. August 1973 an einem schönen Sommertag, als bei einem Rockkonzert auf dem König-Heinrich-Platz der Drummer Lucky Ruhnau, der Bassist Kalle Burandt und der Geiger Tom Altrogge einen langhaarigen, schlanken Jüngling auf der Bühne begrüßen durften, der mit seinem Gesang ein bisschen an Frank Zappa erinnerte und insgesamt einen guten Eindruck hinterließ. Was in diesem Sommer nun fast 40 Jahre her ist.

„Alan Swinging Herby“

Dies war sein erster „öffentlicher“ Auftritt, doch der allererste Auftritt fand bereits 1972 mit eigenen Songs beim 50. Jahresfest des DJK Poseidon statt. In den Jahren danach hat der 1953 geborene „Alan Swinging Herby“ Pelikan, Bands wie „Al und die Hollywood Rats“ und „Duisburg City Rock’n’ Roll All Stars“ gegründet, mit ihnen unter anderem oft vor großem Publikum im Eschhaus gespielt und sich auch als Schriftsteller bekannt gemacht.

Präziser Chronist

Woher man das alles so genau weiß? Nun ja, man war selber dabei oder kann es auf seinen Plattencovern nachlesen, denn der ewig junge Pelikan ist der präzise Chronist seiner eigenen Rockgeschichte und die seiner vielen Musiker. So wird dann der eigene musikalische Stammbaum zum ausführlichen und lückenlosen Geschichtsbuch der Duisburger Rock-Szene.

Für seine Party im „Grammatikoff“ waren dann mit Gitarrist Rolf Maibaum, Bassist Tom Dudda und Drummer Thomas Weingarten gute alte Freunde angekündigt. Die lange Schlange vor dem Konzerthaus kündete von der Popularität des Duisburger Szene-Urgesteins, das den Abend dann aber nicht mit knackiger Rockmusik eröffnete. Vielmehr zog der munter plaudernde Pelikan direkt den Stecker und gönnte dem erwartungsfrohen Publikum mit Songs auf der akustischen Gitarre und Liebeslieder mit deutschen Texten erst einmal eine längere Entspannungsphase. Sehr schön gespielt und gesungen war Tom Pettys Ballade „Wild Flowers“.

Viel Beifall für A.S.H. Pelikan, der nach eigenen Worten schon jetzt über sein 50. Bühnenjubiläum nachgedacht hat. Am 18. November 2022 im „Grammatikoff“.