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Die Aula des Landfermann-Gymnasiums schmückte sich für den gestrigen Europaaktionstag (wir berichteten) mit bunten Luftballons und Fähnchen sämtlicher Europäischer Staaten. Auf dem Programm standen neben Kabarett, Tanz und reichlich Musik, auch eine Diskussionsrunde mit Politikern und Journalisten.
Europa in den Medien
Unter dem Thema „Was bringt uns Europa eigentlich für Duisburg?“, sollten sich Jens Geier, Mitglied des Europäischen Parlaments; Bürgermeister Benno Lensdorf; Sascha Devigne vom Fernsehsender ,Studio 47’ und Markus Augustiniak, Chefredakteur Radio Duisburg, den Fragen der Schüler stellen. Moderator Robert Tonks, Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft, versuchte den Schülern Fragen zu entlocken – was ihm leider nur bedingt gelang. Bis auf einen, doch sehr bestimmten jungen Mann, traute sich niemand die vier Männer auf der Bühne mit Fragen zu löchern.
„Warum kommen die EU-Themen gar nicht wirklich bei uns an?“, fragt der Schüler den Chefredakteur vom Duisburger Lokalradio.
Markus Augustiniak verweist in seiner Antwort auf die Eigeninitiative der jungen Leute: „Du hast doch Internet oder nicht?“ Alles, was die Schüler in Sachen Europa - politik interessiere, könne eigens recherchiert werden, ohne dass man auf die Medien angewiesen sei. „Für uns muss es einen Ansatz geben – wir müssen die Menschen mit unseren Themen auch erreichen“, sagt Augustiniak.
Und genau dort liege das Problem: „Sehr viele Hörer interessieren sich nicht für dieses Themengebiet“.
Die Frage, wie man Europa ,sexy’ machen könnte, brachte Jens Geier kurz ins Grübeln. „Wenn ich darauf eine direkte Antwort hätte, wäre mir wohler.“ Die sozialen Netzwerke zu nutzen und immer wieder auf Veranstaltungen wie dieser Präsenz zu zeigen, sei wohl der richtige Weg.
Nach knapp 40 Minuten „Europa-Talk“, musste der Moderator die Gesprächsrunde beenden – Grund dafür war die Luftballonaktion, die pünktlich um 13 Uhr starten musste. Knapp 200 orangefarbene Ballons warteten in einem Raum, um von den Schülern auf eine (hoffentlich) lange Reise geschickt zu werden. Drei Schüler, deren Ballons am weitesten fliegen, erwartet ein Preis.
Die Botschaft der Schüler: „Ich bin ein Europäer, weil... – bitte schreibt zurück“. Laura Adler und Victoria Strecker, beide elf Jahre alt, fühlen sich in Europa sehr wohl. „Ich bin ein Europäer, weil ich hier aufgewachsen bin und es hier toll finde“, steht auf der Karte am Ballon. Die beiden Mädchen hoffen, dass irgendjemand ihre Botschaft findet und antwortet.