Sonne und Kraft lockten 12.000 Menschen zur Mai-Kundgebung in Duisburg

Duisburg. .

War es die Begeisterung für Hannelore Kraft, war es die Empörung über Hannelore Kraft oder war es die Sonne? Jedenfalls waren gestern bei der Mai-Feier des DGB im Landschaftspark mehr Besucher als je zuvor. Die Veranstalter gehen von rund 12 000 aus, die eine kämpferische NRW-Ministerpräsidentin erlebten, Stoppok live hörten und bei strahlendem Wetter ein buntes Programm für die ganze Familie genießen konnten.

„Hannelore, Hannelore“, skandierten Demonstrationsteilnehmer unter dem Banner der IG BCE, als sich die Ministerpräsidentin bei ihnen auf dem Weg von Hamborn zum Landschaftspark einreihte. Dahinter folgte als wohl stärkste Gruppe im Zug die Belegschaft des von Schließung bedrohten TSTG-Schienenwerks samt Familien und einer übergroßen Schiene auf einem Transporter. Ihre Forderung: „Verkauf statt Schließung“. Neue Hoffnung ist aufgeflammt, seit bekannt wurde, dass es mindestens einen ernsthaften Interessenten für die Fortführung der Schienenproduktion am Standort Duisburg gibt.

Fest im Landschaftspark

Am Mittwoch, den 01.05.2013 findet im Landschaftspark Nord in Duisburg - Meiderich die Zentrale Mai - Kundgebung zum 1. Mai mit NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft statt. Etwa 12.000 Menschen kamen in das ehemalige Stahlwerk, um den Tag der Arbeit zu feiern. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

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„In unserer Stadt bangen wieder Tausende um ihre Arbeitsplätze“, hob DGB-Vorsitzende Angelika Wagner bei der Eröffnung der Kundgebung hervor. Viel Applaus erntete auch Kenan Ilhan vom TSTG-Betriebsrat, der auf die Folgen der Kartellaffäre der Schienenhersteller hinwies: „Den Schaden müssen die Malocher tragen.“ Die gesamte Stahlindustrie im Lande drohe, auf dem Abstellgleis zu landen. Klare Botschaft auch an die Ministerpräsidentin: „Die TSTG ist kein marodes Unternehmen.“ Sei ausdrücklicher Dank ging an die parteiübergreifende politische Unterstützung in Land und Bund mit der FDP als einziger Ausnahme.

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Buh-Rufe und Pfiffe für Kraft bei DGB-Kundgebung zum 1. Mai in Duisburg

Von Tobias Blasius

„Wir feiern heute die Würde der arbeitenden Menschen“, wies Andreas Meyer-Lauber auf die Bedeutung des 1. Mai hin. Auch der DGB-Chef im Lande nutzte die Anwesenheit von Hannelore Kraft bei der zentralen Maiveranstaltung des NRW-DGB und forderte unter anderem in Sachen Mindestlohn: „Die Politik muss endlich die Hände aus den Taschen nehmen und handeln.“

Pfiffe und Buh-Rufe gab’s vor allem aus den Reihen der Beamten für die Ministerpräsidentin, aber zunehmend auch mit mehr als freundlichen Applaus, als Kraft rhetorisch geschickt herausstellte, was ihre Regierung an Gewerkschaftsforderungen schon umgesetzt hat. Ihre Botschaft an die Adresse der Duisburger Schienenwerker: Die Landesregierung steht weiter an ihrer Seite.