Im Ringen um den Erhalt und die Weiterführung des letzten deutschen Schienenwalzwerks, der TSTG Schienen Technik GmbH & Co. KG in Hamborn, hat sich nun ein potenzieller Investor offen zu seinem Interesse an dem Betrieb erklärt. Die Interessenten wurden von der HEEP&P GmbH, einem Team von Ingenieuren, welches Hütten- und Stahlwerke weltweit bei der Planung von neuen Anlagen unterstützt, angesprochen. Der Geschäftsführer der HEEP&P GmbH, Dr.-Ing. Wolfgang Mudersbach, erklärte gegenüber der IG Metall Duisburg-Dinslaken, das Interesse eines seiner osteuropäischen Kunden an Gesprächen mit allen Beteiligten zur Prüfung einer Übernahme und Weiterführung des Betriebes.

„Wir sind froh, dass es uns nun gelungen ist, einen der uns bekannten potenziellen Interessenten dazu zu bewegen, sein Interesse auch öffentlich zu bekunden“, so Dieter Lieske, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken. Dies widerlegt die Aussage der Voestalpine AG, dass es für den Betrieb keinen Interessenten gäbe. Nach Aussage der HEEP&P GmbH gegenüber der IG Metall handelt es sich um einen Interessenten, der „aus Sicht des Marktes der finanziellen Kapazität des Unternehmens und der unternehmerischen Strategie gut geeignet wäre, das Walzwerk nicht nur unter verkehrspolitischen Gesichtspunkten, sondern auch im Sinne der Sicherung der 400 Arbeitsplätze weiter zu betreiben.

HEEP&P GmbH hatte in einem Gespräch mit der IG Metall im Auftrag des Interessenten angeregt, nun möglichst zeitnah mit der Voestalpine AG, dem Land NRW, der Stadt Duisburg, der IG Metall und dem Betriebsrat gemeinsame Gespräche zu führen. Zur Vorbereitung dieser möglichen Gespräche haben Betriebsrat und IG Metall HEEP&P Unterlagen zur Verfügung gestellt, die dem Unternehmen eine positive Zukunftsprognose attestieren.

Dieter Lieske: „Nun kann die Vo-estalpine AG beweisen, dass es ihnen nicht nur darum geht, das Produkt Schiene am Markt zu verknappen, um die Preise die durch das von Voestalpine mitbetriebene Kartell sich um Markt ruinös entwickelt haben, wieder nach oben zu treiben. Auch mit der jetzt vereinbarten Zahlung von 50 Millionen Euro Schadenersatz an die Deutsche Bahn AG kann sich die Voestalpine von ihrer Schuld und Verantwortung gegenüber 400 Menschen in Duisburg nicht freikaufen. Wir erwarten deshalb nach wie vor von Voestalpine die Freigabe des Betriebes und eine Veräußerung an einen potenziellen Investor.“

Die Anlagen der TSTG Schienen Technik befinden sich laut IG Metall-Mann Lieske in einem sehr guten Zustand, insbesondere in Ofen, Walzwerksmotoren, Prüftechnik, Leitsysteme und Produktivitätssteigerung hat Voestalpine in den letzten Jahren rund 70 Millionen Euro investiert.