„Teach First“ ist eine kluge Bildungsinitiative, von der alle Seiten profitieren. Die Idee ist, vor dem Karrierestart erst zu lehren. Hochschulabsolventen gehen zwei Jahre an eine Schule, unterstützen hier schwächere Schüler, unterrichten in kleinen Gruppen, führen zusätzliche Nachmittags-Angebote ein, engagieren sich sozial.

Dabei werden sie geschult und begleitet, beweisen dabei die in der Berufswelt gefragten Soft Skills wie Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen oder Empathie. Die Kinder profitieren, weil jemand zusätzlich an der Schule ist mit Zeit und neuen Ideen. Die Kollegien profitieren von der Unterstützung und frischem Wind. Eine Win-Win-Win-Situation, getragen von Stiftungen, der Wirtschaft und den jeweiligen Landesregierungen.

In fünf Ländern ist Teach First bislang aktiv, aktuell sind 120 „Fellows“, so heißen die Jung-Lehrer, unterwegs. Eine von ihnen ist Judith Prinzmeier, die seit anderthalb Jahren an der Gesamtschule Walsum Wirtschaft und Mathematik unterrichtet, eine Tanz-AG im Nachmittagsbereich anbietet. Sie wird wohl nie wieder in ihren ursprünglich geplanten Beruf zurückkehren: „Ich habe in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet, aber das hat mich nicht erfüllt. Jetzt gehe ich jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit.“ Die 29-Jährige sucht ab dem Sommer eine Möglichkeit, als Lehrerin zu arbeiten. Das passiert gut einem Drittel der Fellows, sagt Ulf Matysiak, Geschäftsführer von Teach First. Ein Drittel bleibt zumindest im Feld Schule und Soziales, geht zu Stiftungen, an Unis. Alle anderen starten dann tatsächlich mit ihren frisch erworbenen Kenntnissen in der Wirtschaft durch. Das Interesse der Jung-Akademiker ist groß: Über 700 Absolventen bewarben sich für zuletzt rund 65 Plätze.

Weitere Infos: www.teachfirst.de