Duisburg.
Landesweit laufen derzeit Demonstrationen und Proteste von Pflegediensten, die mehr Zeit für die ambulante Krankenpflege fordern. Am Mittwoch wird es am frühen Nachmittag einen Autokorso von Mitarbeitern der ambulanten Pflegedienste zur AOK an der Falkstraße geben. Hintergrund des Protests: Zurzeit wird mit den Krankenkassen darüber verhandelt, die Vergütungen zu erhöhen.
Wilma Katzinski, Geschäftsführerin der Awo-Cura und derzeit amtierende Sprecherin der Wohlfahrtsverbände in Duisburg: „In den vergangenen zehn Jahren sind die Kosten nachweislich um 20 Prozent gestiegen, uns werden aber nur Erhöhungen von sieben Prozent zugestanden.“ Steigende Personal- und Energiekosten – die ambulante Pflege ist auf den Einsatz von Fahrzeugen angewiesen – seien Gründe für die Forderung nach einer höheren Vergütung von 13 %. „Wir wollen diese Kosten kompensiert haben.“ Zusätzlich fordern die Träger der ambulanten Pflege einen Abbau der Bürokratie: „Mittlerweile bestehen 25 % unserer Arbeitszeit aus Büroarbeit“, so Wilma Katzinski.
Der Zeitdruck in der ambulanten Pflege geht vielen Mitarbeitern an die Nieren. „Der Krankenstand ist hoch“, sagt Elke Serin, Pflegedienstleiterin beim DRK. Auch der relativ gute Verdienst von 2500 Euro brutto plus Zulagen mache die Suche nach neuen und geeigneten Kräften schwierig.