Die Kombination von Film und Live-Musik wird bei der diesjährigen Ruhrtriennale in Duisburg eine besondere Rolle spielen: Im zweiten Jahr der Intendanz von Heiner Goebbels gehört der Landschaftspark neben der Bochumer Jahrhunderthalle und der Essener Zeche Zollverein zu den zentralen Aufführungsorten, an denen ein ambitioniertes Programm gezeigt wird.
Neu ist die Reihe „Cine Concert“, deren drei Veranstaltungen nur in Duisburg gezeigt werden: Am 24. August improvisieren DJ Xavier Garcia und Guy Villerd in der Gießhalle einen neuen Soundtrack zu Fritz Langs „Metropolis. Aufgeführt wird der Stummfilmklassiker in einer fast vollständigen digitalen Rekonstruktion.
Vom 29. bis 30. August treffen in der Kraftzentrale an drei Abenden die Band Massive Attack auf das Werk des Filmemacher Adam Curtis. Komponist Robert Del Naja von Massive Attack verspricht eine „kollektive Halluzination“.
Außerdem spielen am 22. September die Neue-Musik-Spezialisten vom Arditti-Quartett zu Animationsfilmen der Quay Brothers, denen das New Yorker MOMA im Jahr 2012 eine Retrospektive widmete. Berühmt geworden sind die Brüder Stephen und Timothy Quay durch das Video zu Peter Gabriels „Sledgehammer“ aus dem Jahr 1986.
Als großformatiges Musiktheaterprojekt ist in der Kraftzentrale des Landschaftsparks vom 21. September bis 6. Oktober Heiner Goebbels „Stifters Dinge“ zu sehen. Hierbei handelt es sich um eine Rauminstallation, die sich durch mechanische Klaviere, Projektionen, Stimmen und technische Apparaturen als eine 70-minütige Performance ohne Akteure präsentiert. Neben den 16 Aufführungen besteht die Möglichkeit, die Installation in der „Unguided Tour“ selbstständig zu erkunden und zu erfahren.
Die estnische Dirigentin Anu Tali, die schon mehrfach am Pult der Duisburger Philharmoniker stand, leitet am 6. und 7. September in der Gebläsehalle Konzerte mit den Bochumer Symphonikern. Unter dem Motto „The Sinking of the Titanic“ stehen Werke von Gavin Bryars und Luciano Berio auf dem Programm.
Ergänzt wird Heiner Goebbels ungewöhnlicher Veranstaltungsreigen durch Ryoji Ikedas audiovisuelle Installation „ Test Pattern“ in der Kraftzentrale. Vom 23. bis 25. August sollen die Zuschauer in einer überdimensionalen Bodenprojektion aus Barcodes, die mit rhythmischen Impulsen korrespondieren, selbst Teil des Raumkonzeptes werden, wie die Programmvorschau ankündigt.