Hochfeld..
Manchmal kann Integration ganz einfach sein. Hunderte Kinder und Jugendliche verschiedener Nationalitäten im Alter zwischen drei und 16 Jahren tummeln sich auf dem ersten Immendaler Parkfest am „Blauen Haus“ in Hochfeld, spielen zusammen Basketball, backen miteinander Stockbrot oder nutzen das Spielmobil der Jugendorganisation „Die Falken“. Das Fest hat der Verein für Kinderhilfe und Jugendarbeit binnen eines Monats mit vielen verschiedenen Institutionen vor Ort auf die Beine gestellt.
Bundesweiter Aktionstag
Es ist Teil des Aktionstages „Wir für Demokratie — Tag und Nacht für Toleranz“, mit dem die Bundesregierung deutschlandweit ein Zeichen für Toleranz, gesellschaftliche Vielfalt und gegen Rechtsextremismus setzen will. Auch Hochfeld setzt an diesem Dienstag ein Zeichen, findet zum Beispiel Angelika Bragg (49), die mit Kindern und Enkeln zum Parkfest gekommen ist. „In unserem Stadtteil kocht jede Nationalität noch viel zu sehr ihr eigenes Süppchen. Da ist es gut, dass dieses Fest Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammenbringt.“
Der gleichen Meinung ist Nelli Yarieva, die ein paar Meter weiter dem bunten Treiben zuschaut. Sie ist mit ihrer Familie vor drei Jahren aus Bulgarien nach Hochfeld gekommen. Sylvia Rehage vom städtischen Familienzentrum Immendahl kennt sie aus der Kita. „Es wird überall immer so viel Negatives berichtet. Dabei findet bei uns doch jeden Tag Integration statt“, so Rehage. „Natürlich gibt es auch unter den Kindern Sprachbarrieren. Aber das Miteinander funktioniert trotzdem. Erwachsene haben da größere Hemmschwellen.“
Nichts anderes hat Lisa Rauter, Leiterin des „Blauen Hauses“, des Kinder- und Jugendtreffs am Immendal/Ecke Sedanstraße, festgestellt. „Es ist auch heute wieder schön zu sehen, wie das klappt. Aber die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil wachsen ja auch mit verschiedenen Kulturen auf.“
Während sie erzählt, sind Workshops mit der Zauberin Bettina Daug und der Feuerkünstlerin Vera Kröger alias Flying Fire in vollem Gange. Abends werden die Kids ihr Können präsentieren – Kinder und Jugendliche aus Hochfeld, die nicht viel über Toleranz nachdenken müssen, sondern einfach nur miteinander Spaß haben.