Duisburg..

Die Grachten in Amsterdam werden 400 Jahre alt, Utrecht feiert 300 Jahre Utrechter Frieden, das Utrechtsch Studenten Concert feiert als ältestes Sinfonieorchester der Niederlande seinen 190. Geburtstag – und weit über Deutschland hinaus wird der 200. Geburtstag von Richard Wagner gefeiert. Seine Musik fasziniert bis heute – offensichtlich auch junge Menschen, denn sieben kulturelle Unternehmer, alle unter 30, haben sich zusammen getan, um seine Oper „Das Rheingold“ auf einem Schiff den Rhein entlang zu schicken. Wie berichtet, erreicht die MS Oriana am 5. Juli Duisburg.

"Die besten der Niederlande"

Die Reise des schwimmenden Musiktheaters beginnt in Koblenz, auf Duisburg folgen Arnheim, Utrecht, Amsterdam und Rotterdam. Gestern stellten Laura Koelmans und Lucas Hermans das Projekt bei der Duisburger Hafen AG vor. Hafenchef Erich Staake verspricht ein „wunderbares Ereignis“ auf den 135 Meter langen und 14 Meter breiten Schiff. „Größere Schiffe sind auf dem Rhein nicht zugelassen“, so Staake, der sofort zustimmte, als das Projekt an ihn heran getragen wurde. „Das passt wunderbar zum Hafen.“

Für die jungen Produzenten ist das Schiff „eine leere Kiste, mit der wir alles machen dürfen“ – größer als das Theater in Amsterdam, so Koelmans. Bühne, Zuschauerraum, Foyer und Backstage-Bereich werden im Juni eingebaut für die 14 Solisten, laut Koelmans „die besten der Niederlande, das 90-köpfige Utrechter Studentenorchester, die 30-köpfige Crew und 500 Zuschauer. Die musikalische Leitung hat Bas Pollard, Regie führt Wim Trompert. Um akustische Probleme im stählernen Rumpf auszuschließen, werden Experten der Technischen Universität Delft eingebunden. Während der Vorstellungen liegt das Schiff an einer ruhigen Stelle an der Mercatorinsel schräg gegenüber der Schifferbörse.

„Godfather“ von Hip Hop und Metal

Der Rhein bringe Reichtum durch Industrie, die Oper zeige auch, was geschieht, wenn mit fremden Geld nicht richtig umgegangen werde, sieht Laura Koelmans eine weitere Verbindung zwischen Städten, Fluss und Wagner.

Weil auch junge Menschen für die Musik gewonnen werden sollen, gibt es am zweiten Abend, 6. Juli, eine „sinfonische Show“ mit dem Titel „Wagner Experience“. Wobei vielen von denen, die glauben, mit Wagner nichts anfangen zu können, er schon längst begegnet ist: zum Beispiel in den Filmen „Der große Diktator“, „Apocalypse Now“ oder „Herr der Ringe“. Beim „Wagner Experience“ wird er auch als „Godfather“ von Hip Hop und Heavy Metal vorgestellt.

250 Parkplätze werde die Hafen AG auf der Mercatorinsel herrichten und auch dafür sorgen, dass das Publikum mit feinem Schuhwerk aufs Schiff komme, so Erich Staake.

Karten (30 bis 75 Euro für die Oper „Das Rheingold“ am 5. Juli um 20 Uhr) und 27,50 Euro für „Wagner Experience“ am 6. Juli um 20 Uhr gibt es unter www.rheingold2013.com. Im Ruhr-Visitorcenter im City-Palais werden Wünsche für Karten notiert.