Skimming war in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen. Die Fallzahlen stiegen ständig an, doch so langsam verflacht die Kriminalitätswelle in diesem Bereich. Der englische Begriff „Skimming“ bedeutet „Abschöpfen“ oder „Absahnen“ und steht für eine Methode, illegal elektronische Daten von Zahlungskarten (Girocard und Kreditkarte) „auszuspähen“.

Der letzte bekannte Skimming-Fall in Duisburg ist zwölf Tage her. Unbekannte hatten versucht, Geldautomaten bei der Commerzbank an der Königstraße zu manipulieren. Die Polizei stellte die Geräte sicher, die Ermittlungen laufen. Noch ist nicht bekannt, ob Bankkunden geschädigt wurden. „Die Anzeigen trudeln bei uns erfahrungsgemäß erst nach einiger Zeit ein“, so Polizeisprecher Ramon van der Maat. Insgesamt zählte die Duisburger Polizei in diesem Jahr erst zwei Skimming-Fälle.

Das, so der Polizeisprecher, liege vor allem daran, dass die Bevölkerung und auch die Banken aufmerksamer geworden sind, seitdem immer wieder über die Skimming-Methode in den Medien berichtet wurde.

Um in den Besitz der Kartendaten zu kommen, installieren die Täter vor dem Karteneinschubschacht der Geldautomaten ein manipuliertes Kartenlesegerät oder sogar eine vollständige Frontplatte. Diese manipulierten Kartenleser sind optisch dem Modell des Geldausgabeautomaten angepasst (gleiche Farbe, gleiche Aufkleber) und so hergestellt, dass die eingeschobene Bankkarte durch das illegale Lesegerät zum originalen Kartenleser weitertransportiert wird.

Täter aus Südosteuropa

So werden die Kontodaten ausgelesen und gespeichert, ohne dass die Bedienung des Geldausgabeautomaten beeinträchtigt und der Kunde misstrauisch wird.

Um an die PIN zu gelangen, wird das Eintippen der Nummer mit einer Kamera oder einem Foto-Handy aufgezeichnet.

„Da steckt ein Riesen-Apparat hinter. Es ist organisierte Kriminalität“, so Ramon van der Mart. Schließlich müssen ja nicht nur die manipulierten Geräte hergestellt und die Daten ausgespäht werden. Mit den auf diese kriminelle Art erlangten Daten werden Kopien von Geldkarten gefertigt. Damit heben die Täter im Ausland Geld vom Konto der Opfer ab. Denn in außereuropäischen Staaten genügt es, einzig den Magnetstreifen zu fälschen, um an das Geld der Opfer zu kommen. In Deutschland werden nur Karten mit einem Daten-Chip akzeptiert. Die meisten Banden, die sich auf Skimming spezialisiert haben, kommen aus Südosteuropa.

Von dort, so van der Maat, schwappt jetzt auch eine neue Skimming-Methode nach Deutschland herüber. Die Täter haben nicht mehr Geldautomaten im Visier, sondern die elektronischen Bezahlgeräte in Baumärkten.