Drei Tage läuft das „Charrette“-Verfahren im großen Saal der IHK, und die ersten Zwischenergebnisse lassen hoffen, dass der neue Bahnhofsvorplatz mehr als vorzeigbar werden kann.

Das Verfahren

Große Tische voll mit Plänen und Luftbildern, Filzschreibern, Linealen, Wasserflaschen und Kaffeetassen, rundum ernsthafte Menschen in jedem Alter, Schüler, Studenten, Rentner, Planer, Hausfrauen, Politiker, Anwohner, Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Jeder darf mitreden, jeder wird ernst genommen. Gearbeitet wird in gemischten Gruppen, Laien treffen Fachleute – und umgekehrt. Planungsroutine sieht anders aus.

Die Atmosphäre

Diszipliniert wird zugehört, wenn Ergebnisse und Erkenntnisse vorgetragen werden, man applaudiert einander, man duzt sich überwiegend, es wird gelacht. Und einige Teilnehmer, so war zu hören, gehen nach Schluss der Veranstaltung noch auf ein Bier weiter diskutieren.

Die Entwürfe

Fünf Entwürfe waren bislang schon in mehr als groben Zügen zu begutachten, eine Sitzkante war zu entdecken, Platz für Außen-Gastronomie, in einer Variante eine riesige Stahlplatte im Boden des Bahnhofsvorplatzes – die Stahlstadt grüßt ihre Besucher.

Das Engagement

40 bis 50 Teilnehmer sind immer im Saal der IHK, der zudem noch den freien Ausblick auf den zu planenden Platz erlaubt. Ansonsten wechselt die Zusammensetzung permanent. Einige kommen auf einen Sprung vorbei, andere reichen schnell eine Planskizze rein, zwei Damen brachten vorgestern ein liebevoll gestaltetes Modell „ihres“ Platzes, die einen kommen regelmäßig nach Feierabend, andere mal eben in der Mittagspause.

Das Zwischenergebnis

„Respekt vor der Leistung der Teilnehmer“ bekundete gestern Abend Oberbürgermeister Sören Link. Aus den fünf Entwürfen waren bis dahin in intensiver Diskussion zwei „Leitideen“ geworden. Die eine sieht eine repräsentative Zone direkt vorm Bahnhof vor und die Platte Richtung Königstraße als Bühne, die andere einen zentralen Platz zwischen den Gebäuderiegeln Bahnhof und künftigem „Multi“-Neubau, der durch Bänderung aus unterschiedlichen Materialien „beruhigt“ werden soll.

Die Fortsetzung

Heute und morgen geht es weiter, und weiterhin ist Mitmachen ausdrücklich erwünscht – auch wenn natürlich vom bisher erreichten Planungsstand aus weitergearbeitet wird. Es geht um 9.30 Uhr morgens los.

Das Ergebnis

Ein einziger Plan soll am Freitag ab 17 Uhr feststehen. Präsentiert wird er schon ab 13 Uhr in der IHK.