„Ich werde was vermissen, wenn ich da nicht mehr hingehen kann“, zieht Klaus Becker ein persönliches Fazit des für Bürger offenen Planungsverfahrens für den künftigen Bahnhofsplatz. Er war vom ersten Vortrag an dabei, bei der Leitbildwerkstatt ebenso wie bei der „Charrette“, die heute mit der Abschlusspräsentation (13 Uhr) endet.

Die Werkstatt sei für ihn der entscheidende Prozess gewesen: „Da konnte man Ideen einbringen.“ Danach seien auch die Spezialisten zunehmend gefragt gewesen. Aber 30 bis 40 Bürger hätten auch in dieser Wochen vor allem abends noch mitgemacht. „Es hat Spaß gemacht“, sagt Becker. Und: Seine Idee, die zentrale Platte über der A 59 als Spielort, als Bühne für unterschiedliche Veranstaltungen zu nutzen, sei in den weiteren Planungen auch aufgenommen worden: „Es kommt nichts in Vergessenheit, das ist das Gute an diesem Verfahren“, sagt der 71-jährige frühere Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft LEG, der jetzt bei der Bürgerstiftung aktiv ist.

Beeindruckt ist Becker von den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die sich im Laufe der Woche vom „Das geht nicht“ zum „Lass es uns probieren“ wandelten. Diese Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, mache ihn stolz.

Für eine Neuauflage einer solchen bürgerorientierten Planung wünscht er sich allerdings, dass man für die Leitbildentwicklung mehr Zeit einplane, und das vielleicht am Wochenende, wenn mehr Menschen teilnehmen können. Auch hätte man für dieses Verfahren intensiver die Werbetrommel rühren sollen.

Völlig enttäuscht von der „Charrette“ äußerte sich hingegen Ina Pauls, die vor allem kritisiert, dass die Entwicklung der Platzplanung im großen Saal der IHK dominiert gewesen sei von Studenten aus Weimar und Dortmund, die ihre Vorstellungen besser durchsetzen konnten: „Von denen war kein einziger aus Duisburg.“ Die ganze Veranstaltung sei „im Grunde eine Übung für Studenten gewesen“. Auch der Moderator sei nicht neutral gewesen. So sei ihr Vorschlag, den Platz wie einen begehbaren Stadtplan zu gestalten mit Hinweisschildern zu den Sehenswürdigkeiten, mehr oder weniger abgebügelt worden. Überhaupt waren für Pauls zu wenige Normalbürger dabei.