Autor und Juror Marco Hofmann über Duisburgs schönste Seiten
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Lesezeit: 10 Minuten
Duisburg. Beim finalen Voting von “Duisburgs schönste Seiten“ können User vom 1. bis 8. April 60 Leserfotos bewerten. Danach ist unsere Jury am Zug. Ihr gehört auch Autor Marco Hofmann (“DU mein Duisburg“) an. Ein Interview über die Leserfotos, Wahrzeichen, Geschmackssachen und einen Hofmann-Krimi. Außerdem: alle Bildergalerien und Preise des Wettbewerbs im Überblick, alle Leserfoto-Zeitungsseiten als Download.
„DU mein Duisburg“ hat Marco Hofmann die Liebeserklärung genannt, die er seiner Wahlheimat geschrieben hat. Seit August 2012 ist das Buch – Untertitel: „Entdeckungsreise durch eine Stadt mit Charakter“ – im Handel erhältlich. Für die 224 Seiten hat Hofmann 210 Fotos ausgewählt. Auch deshalb gehört er der Jury unseres Wettbewerbes „Duisburgs schönste Seiten“ an, die nach der letzten Online-Abstimmung (vom 1. bis 8. April, siehe Infobox unten) aus den 30 bestplatzierten Leserfotos die Platzierungen 1 bis 25 bestimmt. Im Interview spricht der freie Journalist mit uns über seine Favoriten unter den Leserfotos und die Lieblings-Wahrzeichen der Duisburger, über eigene Duisburg-Fotos und sein neuestes Projekt: Er schreibt einen Krimi.
Herr Hofmann, erkennen Sie Ihr Duisburg auf den Leserfotos von „Duisburgs schönste Seiten“ wieder? Fehlt Ihnen etwas?
Marco Hofmann: Vor allen Dingen bin ich davon beeindruckt, wie viele Duisburger mitgemacht haben. Das zeigt, dass sich viele Bürger mit ihrer Stadt identifizieren und gerne zeigen, wo sie leben und was ihnen am besten gefällt. Und auch die Bandbreite der Motive war enorm. Was mir persönlich ein bisschen gefehlt hat, sind Fotos mit Menschen, die den Freizeitwert der Stadt unterstreichen. Straßenszenen in den Nebenzentren, Bolzen im Park, relaxen in der Sonne, Paddeln auf der Ruhr und so weiter.
Zu den beliebtesten Motiven unserer Leser zählten die Sechs-Seen-Platte, die Rheinbrücken, der Innenhafen, der Landschaftspark und auch der Stadtwerketurm. Offenbar ist der Turm, der abgerissen werden soll, für viele Duisburger eher ein Wahrzeichen als zum Beispiel der „Life Saver“-Brunnen oder die Salvatorkirche.
Hofmann: Der Stadtwerketurm ist natürlich ein wichtiges Wahrzeichen. Wobei die Diskussion um dessen Abriss erst dafür gesorgt hat, dass sich viele der Bedeutung dieser Landmarke bewusst wurden. Die Salvatorkirche ist ziemlich schwierig zu fotografieren, weil es kaum eine unverbaute Sichtachse gibt. Letztlich, und das zeigt ja auch Ihre Aufzählung der beliebtesten Motive, gibt es aber eine große Zahl an Lieblingsplätzen, die vielen Menschen am Herzen liegen. Dass der „Life Saver“ kaum vorkam, hat mich allerdings wirklich überrascht. Ich mag den bunten Vogel.
Die Landmarke „Tiger and Turtle“ haben die Leser-Fotografen erkennbar schon ins Herz geschlossen. Sie auch?
Hofmann: Wenn ich über die Geschichte des Standortes nachdenke, bekommt meine Begeisterung einen Dämpfer. Viele Jahrzehnte produzierte die Industrie hier rücksichtlos und ließ die Bürger dann mit einer riesigen verpesteten Fläche alleine. Aber wenn ich heute über die Heinrich-Hildebrand-Höhe spaziere, finde ich das, was draus entstanden ist, sehr schön. Und die begehbare Skulptur ist nicht nur ein Hingucker, sondern in ihrer Art ziemlich einmalig. Der Ausblick von dort oben ist atemberaubend. Wobei ich gar nicht sagen kann, ob es mir tagsüber oder bei Dunkelheit besser gefällt. Allerdings müsste die Stadt für diesen touristischen Anziehungspunkt mehr tun. Zum Beispiel fehlen Parkplätze.
Beschreiben Sie als Duisburg-Experte doch mal kurz Duisburgs schönste Seiten, bitte.
Hofmann: Die Stärke der Stadt ist ihre Vielseitigkeit. Wer erst eine Hafenrundfahrt macht und danach um die Sechs-Seen-Platte schlendert, weiß was ich meine. Duisburg ist typisch für den von Landwirtschaft und weiten Naturarealen geprägten Niederrhein und zugleich Sinnbild des industriellen Ruhrgebiets.
Sie fotografieren Duisburg selbst gerne. Wo fotografieren Sie am liebsten?
Hofmann: Ich bin mal nach Friemersheim gefahren, weil ich dort ein bestimmtes Motiv fotografieren wollte. Am Ende war ich Stunden vor Ort unterwegs und habe unzählige Fotos gemacht. Friemersheim ist nämlich wirklich schön. Allerdings ist mir Ähnliches auch in Baerl, Wanheim oder Röttgersbach widerfahren.
Was zeigt ihr liebstes Duisburg-Bild, das Sie selbst aufgenommen haben?
Hofmann: Ein Lieblingsfoto gibt es nicht. Wobei ich ein Foto wegen des Motivs sehr mag. Es zeigt einen alten Kleinwagen mit Duisburg-Graffito. Das Bild ist auch auf dem Cover von „DU mein Duisburg“ zu sehen. Ganz toll finde ich das Bild eines Anglers am Steiger Schwanentor. Der Mann sitzt lässig mit einer Flasche Bier in der Sonne und genießt die Ruhe – dabei ist er mitten in der Innenstadt. Und, um darauf zurück zu kommen, es gibt ein Bild von Tiger & Turtle. Bei diesem Foto erinnere ich mich gerne an den stimmungsvollen Moment als es entstand. Jede Menge Jugendliche saßen herum, quatschten, machten Hausaufgaben und versprühten Lebensfreude. Entscheiden Sie, welches Bild Ihnen am besten gefällt (sie zweite Bildergalerie unten).
Welche drei Bilder von denen, die es unter die letzten 180 geschafft haben (siehe Galerie oben), gefallen Ihnen am besten?
Hofmann: Harte Frage. Klare Antwort: Die Bilder 27 (das Schwelgernstadion, von Peter Hionsek, d. Red.), 57 (ein Kind am „Waschmaschine“-Brunnen auf der Königstraße, von Jürgen Daum) und 125 (Blick auf die City über den Stadtwald hinweg, von Michèle Wiacker). Weil sie mich ansprechen und weil sie Duisburgs Gesamtheit abbilden. (Hofmanns eigene drei Fotos und die drei von ihm erwähnten finden Sie in dieser Galerie:)
Als einer unserer Juroren sind Sie daran beteiligt, die 30 Leserfotos, die am Ende des finalen Voting vorne liegen, auf die endgültigen Plätze 1 bis 30 zu sortieren. Worauf werden Sie dabei achten?
Hofmann: Über Geschmack sollte man ja nicht streiten. Aber in diesem Wettbewerb sollen Duisburgs schönste Seiten gezeigt werden. Ich möchte dabei ungeschminkte und echte Bilder sehen. Deshalb gefallen mir stark bearbeitete Bilder nicht. Zudem werde ich darauf achten, dass nicht ein Motiv übermäßig häufig auf den vorderen Plätzen vertreten ist.
Steht Ihr Angebot, die drei Leserfotos, die auf den Plätzen ein, zwei und drei landen, in einer Neuauflage Ihres Buches „Du mein Duisburg“ abzudrucken?
Hofmann: Selbstverständlich.
Arbeiten Sie schon an einer Neuauflage? Oder an anderen Duisburg-Projekten?
Hofmann: Eine Neuauflage wird es zumindest in diesem Jahr nicht mehr geben. Ich sammle aber schon fleißig neue Eindrücke und verfolge die Veränderungen, die in Duisburg immer zahlreich sind. Derzeit arbeite ich an einem neuen Buch, das zum großen Teil in Duisburg spielen wird, aber auch in anderen Teilen der Republik, unter anderem am Niederrhein. Allerdings wird es kein Sachbuch, sondern ein Krimi.
Ein Krimi? Auch über Duisburgs weithin bekannte, unschöne Seiten? Spielen da die Mafia, Rockergangs oder ein alter Ermittler aus Ruhrort eine Rolle?
Hofmann: Rocker und Mafia kommen nicht vor. Sogar ein Kommissar fehlt völlig. Vielmehr geht es um die Frage, was passiert, wenn plötzlich etwas fehlt, das jeder im Alltag braucht. Es ist also kein Duisburg- oder Niederrheinkrimi, das gibt es ja auch schon alles. Aber die Handlung ist hier angesiedelt und die Leser aus der Region werden schöne und weniger schöne Orte wiedererkennen.
Gutes Gelingen!
Übersicht aller 23 Bildergalerien von "Duisburgs schönste Seiten"
Hier finden Sie alle Bildergalerien und Votings von "Duisburgs schönste Seiten" in der Übersicht:
Das gibt's bei "Duisburgs schönste Seiten" zu gewinnen
Unsere Preise in der Übersicht:
Den ersten Preis stiftet Lucky Bike am Duisburger Hauptbahnhof: ein Trekking-Fahrrad im Wert von 500 Euro, wahlweise ein Herren- oder Damenmodell.
Den zweiten Preis spendiert die Sparkasse Duisburg: einen iPod Touch (Apple, 32 GB) im Wert von 269 Euro.
Eine Jahreskarte „Familie 2“ (mit Eintritt ins Delfinarium, für beide Elternteile und maximal drei Kinder, Wert: 90 Euro) schenkt der Zoo Duisburg dem Drittplatzierten.
5. und 6. Platz: Tagesticket Zoo „Familie 2“ (mit Eintritt ins Delfinarium, je 32 Euro).
7. - 9. Platz: Tagesticket Zoo „Familie 1“ (mit Eintritt ins Delfinarium, je 20 Euro).
10. - 12. Platz: Der Anno-Verlag verschenkt jeweils ein Exemplar von Marco Hofmanns Buch „DU mein Duisburg“.
13. - 15. Platz: Der Anno-Verlag stiftet jeweils ein Exemplar des Buches „Familienbande – Liebe, Lachen, Tränen: Episoden einer Familiengeschichte vom Kaiserreich bis zur BRD“ über eine Duisburger Familie.
16. - 19. Platz: je ein WAZ-Nostalgieset mit jeweils zwei Frühstücksbrettchen und zwei Tassen.
20. - 25. Platz: „DerWesten“-T-Shirts für Damen und Herren (Aufdrucke: florale Motive bzw. Ruhrgebiets-Skyline).
Da wir die Beiträge der 25 Erstplatzierten mit Gewinnen von teils beträchtlichem Wert belohnen möchten, käme die Manipulation des Votings für uns einem Betrug gleich. Wir beobachten die Abstimmung daher sehr genau und behalten uns weitere Wettbewerbsausschlüsse vor. In jedem Falle würden Manipulationsversuche in das finale Jury-Urteil einfließen. Wir appellieren daher an die Ehrlichkeit der Wettbewerber und Nutzer.
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