Die Warenberge stapeln sich bis fast unter die Decke. Das will etwas heißen, ist diese Lagerhalle doch satte 14 Meter hoch. Auf einer Fläche von 1800 m² bewahrt die DHL Freight (das englische Wort für „Fracht“) hier jene Güter für ihre Kunden auf, die nicht sofort weitertransportiert werden. Das sind derzeit tausende fest verpackte Kartons. Täglich werden auf dem knapp 20 000 m² großem Areal am Rande der Straße Am Blumenkampshof in Kaßlerfeld aber noch viel, viel mehr Kisten und Paletten umgeschlagen. Diese Lagerhalle ist nämlich die kleinste (!) der insgesamt drei Hallen. In den beiden anderen, viel größeren wird das nationale und internationale Tagesgeschäft abgewickelt. Und auch das bewegt Mensch und Material.

220 eigene Mitarbeiter im Einsatz

Der Duisburger Standort von DHL Freight ist einer von 69 in Deutschland, von 180 in Europa und zählt hierzulande zu den größten. Von hier aus werden nicht nur Kunden auf dem gesamten europäischen Kontinent beliefert, die Fahrten reichen sogar bis nach Nordafrika und in den Nahen Osten. 220 Mitarbeiter (60 davon in Teilzeit) kümmern sich hier im Drei-Schicht-Betrieb um alles, was zu den Speditionsarbeiten zählt. Hinzu kommen noch die Fahrer. Die arbeiten offiziell für eines der rund 20 Transportunternehmen, deren Dienste von der DHL Freight eingekauft werden. „Doch für uns sind sie wie eigene Mitarbeiter. Schließlich sind sie im Alltagsgeschäft unser Gesicht vor Ort bei den Kunden“, sagt Birgit Krieger. Sie ist seit Beginn des Jahres die Niederlassungsleiterin in Duisburg – bundesweit die einzige Frau im Unternehmen in dieser Position (siehe auch Kasten rechts).

Gemeinsam mit Vertriebsleiterin Katja Finke (37) und Mirco Schott (34), verantwortlich für den Betrieb, bittet Krieger an diesem Vormittag zur Standort-Besichtigung. Los geht es in der Umschlaghalle für das nationale Geschäft. Sie ist 8000 m² groß und bietet Platz für 5000 Palettenstellplätze. „40 Prozent des Platzes benötigen wir aber als Fahrwege und als Pufferflächen beim Verladen“, erklärt Mirco Schott. Er ist in Kaßlerfeld aufgewachsen, kennt das Areal aus jenen Zeiten, „als hier noch alles grüne Wiese war“. 1994 wurde der Standort eröffnet.

In der Umschlaghalle ist ständig jemand oder etwas in Bewegung. Gabelstapler sausen in den frei gelassenen Gängen zwischen all der aufgestapelten Ware umher. Dazu gehören Elektroartikel wie Kühlschränke, Pflanzen oder Baggerschaufeln. „Wir transportieren alles, was irgendwie verpackbar ist“, sagt Vertriebsleiterin Katja Finke. Morgens zwischen 6 und 9 Uhr steht der Großteil der Auslieferungen an. Dann herrscht in den Hallen ein exakt geordnetes und organisiertes Gewusel. Das ist auch am Nachmittag so: Dann trudeln die Waren der neuen Aufträge in Duisburg ein, die zuvor von den Fahrern beim Kunden abgeholt wurden und nun für den Abtransport am nächsten Morgen vorbereitet werden müssen.

In der internationalen Umschlaghalle (2400 m² groß) hängt in Höhe jedes Verladetores (insgesamt gibt es 128) ein Schild, das sofort kenntlich macht, aus welchem Land der hier aus- oder einladende Lkw stammt. Geht bei diesem Wust an Warenverkehr nicht auch mal was verloren? „Das kommt so gut wie nie vor“, sagt Niederlassungsleiterin Krieger. Und Diebstahl? „Das haben wir im Blick“, sagt sie – und deutet auf die zahlreichen Videokameras, die in jeder Halle, an jedem Verladeplatz aufgehängt sind.