Versammlungsplatz, Garten, Flaniermeile: Seit heute morgen um 9 Uhr in der Früh hat im Haus der IHK das Charette-Gestaltungsverfahren mit Bürgerbeteiligung begonnen, das dem trüben Betonvorplatz am Hauptbahnhof eine nachhaltige neue Nutzung geben will.

Bereits am kommenden Freitag will Planungsdezernent Carsten Tum auf einem Abschluss-Forum dazu erste Ergebnisse vorstellen. Aber schon jetzt scheint die Zwischenlösung für den Vorplatz festzustehen: Vom Herbst dieses Jahres an wird die Bahnhofsplatte zunächst zu einer Verkehrsstraße werden. Genauer: Die Mercatorstraße zwischen IHK und Königstraße wird in ihrem alten Verlauf abgeschnürt und mindestens ein Jahr lang über die Betonplatte am Hauptbahnhof umgeleitet. Dies hat in der vergangenen Woche Planungsdezernent Carsten Tum im südfranzösischen Cannes am Rande der Weltimmobilienmesse „Mipim“ mitgeteilt.

Im Herbst wird hier gebaut

Der Grund für dieses Straßen-Provisorium: Im September dieses Jahres 2013 soll nun definitiv mit dem Bau des Verwaltungs- und Geschäftsgebäudes begonnen werden, in das die Firmenzentrale von Multi Development samt Einzelhandel und Hotel einziehen werden. Zudem werde ebenfalls – nur ein paar Meter weiter – dann auch mit dem Bau des Inter-City-Hotels begonnen werden. Besonders für das Multi-Gebäude muss die Mercatorstraße nachhaltig umgebaut werden. Da fügt es sich gut, dass die brachliegende Bahnhofsplatte dann zunächst als Ausweichstraße für ein paar Monate zur Verfügung steht. Sowohl das Unternehmen Multi Development wie auch die Steigenberger Hotel-Gruppe wollen ihre beiden Duisburger Neubauten nach Worten des Planungsdezernenten im kommenden Jahr 2014 fertigstellen. Das angekündigte 10-Projekte-Bauprogramm rund um den Hauptbahnhof kommt also langsam in Fahrt.

Es sind Projekte wie diese, die auf der Immobilienmesse „Mipim“ im südfranzösischen Küstenort Cannes Jahre vor ihrer Umsetzung durch erste Begegnungen mit Entwicklern und Investoren angebahnt und auf den Weg gebracht werden. In diesem Jahr waren mit Oberbürgermeister Sören Link und Planungsdezernent Carsten Tum zwei Mipim-Neulinge an der Côte d‘Azur, die sich den Messeauftritt der Mercatorstadt unter der Marke „Duisburg Plus“ angeschaut haben und Duisburger Entwicklungsfläche mit Planern besprochen haben. „Duisburg ist für Investoren nach wie vor interessant“, resümierte OB Link am Ende der Mipim in Cannes.

„Beachtliches Interesse“

So habe es beispielsweise konkrete Gespräche über eine Weiterentwicklung des Rheinparks in Hochfeld, des Bahngeländes in Wedau-Bissingheim wie auch des „Quartier 1“ am Hauptbahnhof gegeben. „Ich hatte keine Erwartung auf Vertragsabschlüsse“, sagte OB Link, aber die gute Atmosphäre auf dem Gemeinschaftsstand NRW unter Federführung von NRW.Invest wie auch die speziellen Duisburger Begegnungen im Marktcafé und beim Boule-Turnier machten produktive Gespräche möglich. So sei die von Duisburg vorgestellte Stadtentwicklungsstrategie Duisburg 2027 auf ein „beachtliches Interesse“ in der Immobilienbranche gestoßen.