Duisburg. . Außenminister Guido Westerwelle eröffnete am Sonntag im Museum Küppersmühle die Ausstellung „London Pictures“ der Künstler Gilbert und George. Dabei lobte er Duisburg als Avant-Garde der Szene.
„Auf das Museum Küppersmühle kann Duisburg stolz sein“, sagte Guido Westerwelle, der dort in Anwesenheit zahlreicher Gäste am Sonntag die Ausstellung „London Pictures“ der Künstler Gilbert und George eröffnete.
Dass es in dem ehemaligen Getreidelager in dem letzten Jahrzehnt rund 60 Ausstellungen gegeben hat, sei bemerkenswert und wichtig für Duisburg. „Man hat hier den richtigen Riecher für Kunst und gerade diese Ausstellung ist ein Ausrufezeichen“, sagte Westerwelle.
Wie groß das Interesse an der Ausstellung ist, zeigte die enorme Besucherzahl. Bei Westerwelles Rede, auf die einige kurze Anmerkungen der britischen Künstler folgten, war kein Stuhl mehr frei. Dicht gedrängt standen alle, die keinen Sitzplatz mehr gefunden hatten, im Saal und lauschten Westerwelle und den Künstlern.
Auch im Anschluss an die Eröffnung konnte man sich nur durch den Raum schieben. Neugierig drängten sich die Gäste vor den riesigen Werken, um diese genau unter die Lupe zu nehmen. Viele der Gäste versuchten jedoch auch, möglichst nah an Gilbert und George zu kommen, oder ein Foto von dem Außenminister zu schießen. Beides war allerdings schwierig, da Bodyguards und Sicherheitsbeamte die Prominenten gut abschirmten. Wer es schaffte, an den Aufpassern vorbeizukommen, konnte jedoch leicht mit Westerwelle ins Gespräch kommen.
Für Westerwelle sei der Besuch der Ausstellung keinesfalls eine dienstliche Übung. Er sei seit jeher kunstbegeistert und spreche daher gerne über die Arbeiten. „Ich bin Kunstsammler aus Leidenschaft und sammle seit 30 Jahren verschiedenste Werke“, erklärte er. Er habe sogar einst mit dem Gedanken gespielt, Kunst zu studieren. Sein Kunstlehrer habe ihm allerdings abgeraten. „Er meinte, ich solle besser Kunstgeschichte studieren“, sagt Westerwelle lächelnd.
Westerwelle bekräftigte, dass unter keinen Umständen bei Kunst gespart werden dürfe. Er werde sogar wütend, wenn er von Subventionen in diesem Zusammenhang höre. „Seit wann subventionieren wir den Geist?“, sagte er und fügte hinzu: „Das sind keine Subventionen, sondern Investitionen. Für den Steuerzahler ist das doch etwas Sinnvolles. Kunst ist die Tochter der Freiheit.“
Dass bei der Ausstellung nicht nur Kunstinteressierte aus Duisburg anwesend waren, sondern auch viele Gäste aus umliegenden Städten und anderen Ländern, sei außerdem Zeichen für die Verbindung, die Kunst ermögliche. Westerwelle erklärte auf deutsch und englisch, wie wichtig solche Verbindungen seien: „Wir sind nicht bloß eine Währungsgemeinschaft, sondern auch Solidaritäts- und Kunstgemeinschaft.“ Da Duisburg es schaffe, mit einer Ausstellung so viele Gäste anzuziehen, gehöre man zur Avant-Garde der Szene.
Die Ausstellung „London Pictures“ des Künstlerpärchens Gilbert und George zeigt Zeitungsschlagzeilen. Diese sind thematisch geordnet in riesigen Rahmen zu bewundern.
Offiziell beginnt die Ausstellung am 20. März und kann bis zum 30. Juni im Museum Küppersmühle am Philosophenweg 55 besucht werden. Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.