Duissern. .

Vom Garagenschrauber zum Werkstatt-Inhaber: Volker Emmig hat sein Hobby zum Beruf gemacht und mittlerweile schon seit 30 Jahren eine kleine Kfz-Werkstatt an der Moltkestraße in Duissern.

„Das Rumschrauben an Autos hat mich schon immer fasziniert. Das Studium hatte nie so richtig eine Chance“, erinnert sich Volker Emmig, während sein Blick durch seine Werkstatt streift, in der gerade zwei Autos aufgebockt sind. Anfang der 70er Jahre hatte Emmig gerade sein Maschinenbau-Studium aufgenommen. Viel mehr Zeit verbrachte er jedoch in der Garage seiner Eltern, in der er Autos von Bekannten reparierte und sich über Mund-zu-Mund-Propaganda nach und nach einen beachtlichen Kundenstamm aufbaute.

Gelegenheit beim Schopf gepackt

1973 fasste der Auto-Fan die Gelegenheit beim Schopfe: In Duissern hatte er eine freie Werkstatt entdeckt und ging mit einem Freund, der das Geschäft mittlerweile verlassen hat, das Risiko ein. Das Studium gab er hingegen auf.

Heute zählen viele ehemalige Kommilitonen zu Emmigs Kunden. Dazu sind auch viele Nachbarn gekommen. Seit sechs Jahren wohnt der gebürtige Ruhrorter mit seiner Frau auch in Duissern. Dass im Umkreis von einem Kilometer fünf weitere Kfz-Werkstätte sind, hat ihn nie gestört. „Wir arbeiten Hand in Hand und geben uns gegenseitig Tipps. Es gibt genug Autos für uns alle“, erklärt Emmig, der mit einem weiteren Meister und einem Azubi ein großes Angebots-Spektrum anbietet. Wenig Werkstätten dieser Größenordnung bieten Achsenvermessung, Reifenmontage und Klimaanlagenüberprüfung gleichzeitig an.

„Ich arbeite gerne viel. In dem Job hat man jeden Tag Erfolgserlebnisse“, sagt Emmig zufrieden. Seine goldene Regel lautet: „Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind. Wenn man da keine Fehler macht, vertrauen die Leute einem auch.“

Die zweite Passion des Tausendsassas sind Filme: Jeden Freitag zeigt der Auto-Experte auf seiner Werkstatt-Leinwand Filme, die selbst in Programmkinos eher selten laufen. „Ich habe selber keinen Fernseher, liebe aber Filme. Mein Geschmack ist dabei etwas außergewöhnlich“, erklärt er. Heute Abend läuft bei ihm zum Beispiel ein griechisches Drama.

Und noch eine weitere Idee hat Emmig im Hinterkopf: „Ich hätte gerne eine eigene Bar, in der man gemütlich sitzen und gute Musik hören kann. Hier stehen ja derzeit ein paar Ladenlokale leer. Wer weiß, was passiert“, orakelt der 54-Jährige, der übrigens selbst gar kein Auto besitzt. „Ich brauch’s einfach nicht. . .“