Wie geht es weiter mit dem Groß-Projekt Eurogate am Innenhafen? Wann startet das Factory Outlet in Hamborn? Welches sind die nächsten Schritte für das „Mercator-Quartier“ in der Innenstadt? Wer wird der neue Investor sein, der die derzeit noch aktive Immobilie der alten Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße in ein nagelneues Einkaufszentrum verwandeln soll? Ein ganzes Bündel an Fragen, für die es auch für die Duisburger Delegation auf der diesjährigen Weltmesse der Immobilienwirtschaft, Mipim, im südfranzösischen Cannes noch keine präzisen Antworten gab.

OB Sören Link erstmals dabei

Zum ersten Mal ist Duisburgs neuer Oberbürgermeister Sören LInk (SPD) auf dem Messeplatz an der Côte d‘Azur: „Ich will mir vor Ort einen Überblick verschaffen, wie hier kommuniziert und verhandelt wird.“ Der erste Eindruck sei „sehr positiv“. In diesem Jahr, so das Stadtoberhaupt, gehe es weniger um die Anbahnung von neuen Projekten, sondern vielmehr darum „die vielen vorhandenen Projekte, die es schon lange auf dem Papier gibt, endlich mal in Realität umzusetzen.“

In diesem Zusammenhang, so Link, habe er in Cannes sehr intensiv und vertrauensvoll mit Partnern über die Duisburger Freiheit, den weiteren Ausbau des Rheinparks (2. Bauabschnitt) wie auch über die Zukunft des Ausbesserungswerkes der Deutschen Bahn in Wedau gesprochen.

Entspannte Kommunikation

Zur Kommunikation besteht tatsächlich an der Côte d‘Azur derzeit reichlich Gelegenheit, auch wenn selbst hier noch nicht die warmen Frühlingstemperaturen Einzug genommen haben. Südfrankreich fröstelt. Wie immer hat die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung in bewährt kompetenter Manier mit dem regelmäßigen Frühstück im Marktcafé neben den Markthallen von Cannes und dem kommunikativen Boule-Tournier im Nachbar-Örtchen Théoule-sur-mer zwei Treffpunkte organisiert, bei dem sich ganz entspannt Banker, Immobilienwirtschafter, Politiker und Verwaltungsfachleute außerhalb des hektischen Messegeschehens zu Vier-Augen-Gesprächen begegnen können.

Loveparade-Gedenkstätte

Da ist der Unternehmer Walter Hellmich, der derzeit für Duisport ein 20 Millionen Euro Logistikhallen-Projekt auf Logport II in Rheinhausen baut und der gerade in diesen Tagen mit seinem Unternehmen den Bau der Loveparade-Gedenkstätte am Unglücksort an der Karl-Lehr-Straße begonnen hat. „Eine sensible Sache, dieses Projekt; aber wir werden es zum 3. Jahrestag der Katastrophe, dem 24. Juli, sicherlich fertigstellen können.“

Zur Erinnerung: 2,5 Mio. Euro wird der Berliner Möbel-Mogul Kurt Krieger, der in dem Palais des Festivals ebenfalls gesichtet wurde, berappen. Auf der Duisburger Freiheit wird Krieger in der Mitte des Jahres 2013 mit den Bau seiner Höffner-Möbel-Märkte beginnen können. Den Bauantrag, so bestätigte Duisburgs Baudezernent Carsten Tum in Cannes, habe der Unternehmer gestellt. Jetzt fehle nur noch eine Planfeststellung für die ebenfalls projektierte Autobahn-Zufahrt und Abfahrt zu dem Möbelmarkt, die Krieger bekanntlich ebenfalls errichten und aus eigenen Mitteln bezahlen will.

Projektplan für Mercator-Quartier

Für das Mercator-Quartier in der Innenstadt kündigte Baudezernent Carsten Tum einen neuen Projektplan an, der noch im Frühsommer vorgestellt und dann im Herbst auf der Münchner Expo-Real beworben werde: „Das Quartier wird ja durch den Bodenfund und das geplante Mercatorhaus eine ganz neue Qualität bekommen - dies muss neu beplant werden.“ Mit den bereits vorhandenen Interessenten wie den Architekten halte man derzeit Kontakt. Vermutlich werde es einen Investoren-Wettbewerb geben. Doch soll hier keine Zeit verloren gehen. Tum: „Wir haben ja ein großes Interesse daran, diese hochattraktive Fläche in bester Citylage zu verkaufen und somit Einnahmen für die Stadt zu generieren.“

Dezernent: „Eurogate ist nicht tot“

Das Groß-Projekt Eurogate am Holzhafen des Innenhafens ist nach Worten von Baudezernent Tum trotz des Absprungs des Investors Kölbl-Kruse deswegen keineswegs tot. Genau dafür sei ein Besuch auf der Weltmesse der Immobilienwirtschaft sehr wichtig und hilfreich. Tum: „Wir wurden bereits wieder auf dieses Projekt angesprochen von Investoren, die Hotels, Büros und exklusives Wohnen entwickeln.“ Exklusives Wohnen im Eurogate? Ein neuer Aspekt, den die Duisburger Planer weiterverfolgen wollen. Ob das Großprojekt am Ende städtebaulich tatsächlich die berühmte gläserne Sichel werden wird, sei aus heutiger Sicht nicht mehr so gewiss. „Aber irgendwie muss sich ja das Gebäude der Form des Holzhafens anpassen und die ist nun mal gebogen.“ Vorbei auch der Plan, das Eurogate in einem einzigen „Rutsch“ zu bauen - das werden sicherlich einmal mehrere Bauabschnitte.

Am heutigen Freitag will Roger Sevenheck, der Investor des in Hamborn geplanten Factory-Outlet-Centers vor die Presse treten und Zeitplan darlegen sowie offene Fragen beantworten.