Dass unter 6700 Armutsflüchtlingen aus Rumänien und Bulgarien in Duisburg 1700 Tatverdächtige seien, liegt laut Elke Bartels daran, dass sie Straftaten in umliegenden Städten und selbst jenseits der niederländischen Grenze begehen. Die Problematik rund um die Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien beschäftigt Leserbeirat Fritz Buttgereit, der einen Austausch von Polizeibeamten aus Bulgarien und Rumänien anregte – auch, um die gleiche Sprache zu sprechen. In Dortmund und Köln habe man dies gemacht, so Bartels. Doch dort sei auch die Situation anders gewesen. „In Duisburg haben wir es nach unserem Erkenntnisstand weder mit Zwangsprostitution und Menschenhandel wie in Dortmund noch mit einer Lagersituation wie in Köln zu tun.“ Zwar würden über 80 % der Prostituierten an der Vulkanstraße aus Rumänien und Bulgarien kommen. „Doch Prostitution ist legal, solange niemand gezwungen wird oder minderjährig ist.“
400 000 Euro Dolmetscher-Kosten
Zudem müsste die Kreispolizeibehörde den Austausch aus dem eigenen Budget bezahlen, EU-Mittel gebe es dafür nicht. Schon die Dolmetscherkosten für Vernehmungen seien immens und erreichten im Vorjahr insgesamt 400 000 Euro. Schwierig gestalteten sich auch Ermittlungen gegen Schwarzarbeit und Dumpinglöhne: „Das ist Sache der Zollbehörden.“ Und nicht selten gingen Ermittlungen ergebnislos aus. „Die zeigen dann ihren Gewerbeschein oder sagen, dass sie den ersten Tag dort arbeiten und noch gar nicht wissen, wie viel sie verdienen werden.“