Duisburg.
Die Besetzung der Umwelt-Beigeordneten-Position im Rathaus geht möglicherweise in die nächste Runde: Die Findungskommission der Bündnisgrünen hat keine geeignete Kandidatin gefunden. Sie empfahl, die Stelle nochmals auszuschreiben.
Zwei Männer und zwei Frauen, darunter die Fraktionsvorsitzende der Dinslakener Grünen, hatten sich am Freitag bis in den späten Abend hinein der sechsköpfigen Findungskommission der Grünen in einstündigen Vorstellungen präsentiert. „Wir mussten mit Bedauern feststellen, dass wir leider keine geeignete Kandidatin gefunden haben“, erklärte Kreissprecherin Ingrid Fitzek nach einer neuerlichen Sitzung der Findungskommission am Samstag.
Da die Grünen sich aber im Vorfeld klar dafür ausgesprochen hatten, das Umweltdezernat mit einer Frau zu besetzen, beschloss die Findungskommission unter Verweis auf das Gleichstellungsgesetz mehrheitlich – nicht einstimmig – die Stelle jetzt noch einmal auszuschreiben. Dann sollen auch gezielt Kandidatinnen angesprochen werden. Fitzek erstickte zugleich alle möglichen Gerüchte im Keim: „Ich werde mich nicht bewerben.“ Die beiden männlichen Kandidaten wurden zugleich „ausdrücklich gebeten“, ihre Bewerbung aufrechtzuerhalten. Beide erschienen der Kommission geeignet für das Amt. Vorgestellt hatte sich der Fraktionsgeschäftsführer Ralf Krumpholz und ein weiterer Duisburger Bündnisgrüner: 54, Sozialwissenschaftler und ausgewiesener Verwaltungs- und Umweltexperte eines An-Institutes der Universität Duisburg-Essen.
Mit der neuen Bewerbungsrunde würde im Rat am 18. März mit der Wahl von Thomas Krützberg nur die Beigeordnetenstelle für Jugend, Bildung und Kultur wiederbesetzt. Das Umweltressort bliebe nach dem Weggang von Peter Greulich zum Jahreswechsel weiter verwaist. Nächster Wahltermin wäre im Mai oder erst im Juli.
Nach intensiven internen Gesprächen über das Wochenende war allerdings weiter ungewiss, ob sich die Ratsfraktion am Sonntagabend der Empfehlung der Findungskommission anschließt oder doch einen der beiden männlichen Kandidaten zur Wahl vorschlägt. „Das wird eine lange Sitzung“, hieß es. Das Votum der Kommission zu missachten, würde die Grünen allerdings in eine tiefe Krise stürzen. „Das wäre der Super-GAU“, heißt es. Gleichzeitig gibt es aber aus der Fraktion heraus Zweifel, ob eine neuerliche Ausschreibung, die der Rat beschließen müsste, rechtlich überhaupt zulässig ist.