Die Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg soll in ihrer bisherigen Form bis 2017 fortgesetzt werden. Doch die Duisburger Sparvorgaben haben ihren Preis. 9,5 statt 10,5 Millionen Euro Zuschuss pro Jahr, kein Ausgleich der Kosten für Tariferhöhungen, die sich auf etwa 300 000 Euro jährlich belaufen: Das waren die Vorgaben, die Duisburg gemacht hatte. Weil sie aus der Sicht der Theaterleitung nicht ohne schmerzliche Einschnitte umzusetzen gewesen wären, war das Unternehmen Actori mit einem Gutachten beauftragt worden. Es wurde gestern dem Aufsichtsrat vorgestellt.
D’dorf trägt 72 % der Mehrkosten
Wie aus Aufsichtsratskreisen zu erfahren war, hatte sich zuvor bereits die Gesellschafterversammlung unter der Leitung der Oberbürgermeister Elbers und Link auf ein Modell verständigt, dem sich die Duisburger Mitglieder im Aufsichtsrat einhellig angeschlossen haben sollen, während es nicht alle Düsseldorfer mittragen wollten. Denn Düsseldorf trägt von den jährlichen Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen 72 Prozent, während die Rheinoper neben den restlichen 28 Prozent auch die eine Sparmillion aus ihrem Haushalt aufbringen soll.
Wie das gelöst wird, soll in den Kulturausschüssen der Städte diskutiert werden. Gespart soll laut einer gemeinsamen Erklärung der beiden OB gestern Abend bei der Zahl der Aufführungen in Duisburg – von 100 auf 70 bis 80 – und durch den Verzicht auf zwei Neuproduktionen pro Saison. Einnahmeerhöhungen wären möglich durch die Erhöhung der Eintrittspreise in Düsseldorf und Mehreinnahmen aus Sponsoring und Gastspielen. Dass der Vertrag über die Deutsche Oper am Rhein nicht um fünf Jahre wie bislang üblich verlängert wurde, sondern nur um drei Jahre bis 2017 soll den Städten die Möglichkeit geben, auf die Entwicklung der Haushalte früher reagieren zu können.
In Duisburg wird das Gutachten am kommenden Dienstag in nicht öffentlicher Sitzung im Kulturausschuss vorgestellt. Ob dann auch schon über Maßnahmen diskutiert werden kann, ist offen. Der Rat entscheidet am 18. März.