Am groben Rechen des Klärwerks „Alte Emscher“ geht die Reise der symbolischen Flaschenpost zu Ende. Ben Opgen-Rhein vom Heinrich-Heine-Gymnasium in Oberhausen legt sie in die Hände von Buket Yariskan von der Theodor-König-Gesamtschule in Beeck. Von der Quelle in Holzwickede an haben die Jugendlichen des außerschulischen Emscher-Schreibwerkstätten-Projektes sie über sieben Emscher-Orte weitergereicht.

Besuch im Klärwerk

In Dortmund entstand das erste Kapitel um die jugendlichen Ausreißer Felix und Ella und den Detektiv Roman Malakoff, der ihnen auf den Fersen ist. Castroper, Hertener, Gelsenkirchener, Bottroper und Oberhausener Jugendliche geleiteten die Helden schreibend durch ihre Städte. Das letzte Kapitel des spannenden Staffel-Romans schreiben die Duisburger. Viele Ideen sind schon eingeflossen in die Erzählung, am Ende werden über 70 Jugendliche daran mitgeschrieben haben.

„Wir haben euch eine gute Story mitgebracht, versaut sie nicht“, mahnen die Oberhausener ihre Duisburger Schreibkollegen. Um die Orte ihrer Fantasie realitätsnah ausgestalten zu können und ganz nebenbei handfeste Informationen über Wasserbau im Ruhrgebiet mitzunehmen, besichtigen die Kids gemeinsam das Klärwerk der Emschergenossenschaft.

„Hier stinkt es nicht, es riecht nur anders“, sagt der stellvertretende Klärwerksmeister Manfred Fortenbacher überzeugt und zeigt, was so alles containerweise im Rechen der Anlage hängenbleibt. Das Laufgitter über dem tosenden Ablauf des geklärten Wassers ist den Jugendlichen nicht ganz geheuer. „Würde ich sterben, wenn ich da rein falle?“, fragt eine besorgte Schülerin. Fortenbacher nimmt es ganz praktisch: „Nicht, wenn du lange genug die Luft anhalten kannst, dann landest du hinterher im Rhein.“

Ob sich hier schon ein dramatisches Ende der Geschichte um Felix und Ella abzeichnet, bleibt vorläufig noch das Geheimnis der Duisburger Schreibgruppe. Die Oberhausener werden ihnen nachher noch ihr Kapitel vorlesen.

„Wir waren die ganze Zeit sehr gespannt, ob Ella und Felix sich wohl noch ineinander verlieben werden“, sagt Projektleiterin Dr. Sarah Meyer-Dietrich vom Friedrich-Bödecker-Kreis NRW. Sie mussten sich bis Oberhausen gedulden, aber dann hat es doch noch gefunkt zwischen den Hauptfiguren, soviel sei verraten. In wenigen Tagen ist der Roman fertig und geht in den Druck. Zum Abschluss des Projektes werden alle Mitautoren gemeinsam ihr Buch feiern.