Duisburg. Rund 30 Greenpeace-Aktivsten haben am Donnerstagmorgen Stellung vor der dem Bürogebäude des japanischen Unternehmens Hitachi im Innenhafen bezogen. Auf einem riesigen Plakat, das sie an die Außenfassade des Gebäudes geklebt hatten, forderten sie das Unternehmen auf, Verantwortung für die Atomkatastrophe von Fukushima zu übernehmen.
"Don't let Hitachi walk away from the Fukushima Desaster", steht auf einem rund zehn mal zehn Meter großem Transparent, das rund 30 Greenpeace-Aktivisten um acht Uhr an der Außenfassade des Bürogebäudes von Hitachi angebracht haben. Mit Hilfe zweier Hubsteigers haben sie das Plakat angeklebt. Auf anderen Bannern fordern die Aktivisten in deutscher und japanischer Sprache den japanischen Maschinenbaukonzern auf, Verantwortung für die Atomkatastrophe von Fukushima zu übernehmen.
Hitachi ist eines der Unternehmen, dass die Kernkraftwerke in Fukushima hergestellt hat. "Es sind Konstruktionsfehler bei den Unglückskraftwerken nachweisbar. Dennoch übernimmt Hitachi nicht die Verantwortung und die Bevölkerung muss darunter leiden", erklärt Heinz Smital. Der 50-jährige Greenpeace-Atomexperte war nach eigenen Angaben kürzlich erst in der Unglücksregion und berichtet von "unzumutbaren Verhältnissen". Wenn überhaupt Entschädigung gewährleistet würde, dann sei diese mit enormen bürokratischen Anstrengungen verbunden.
Greenpeace zeigt verstrahlte Spielplätze
"Die Menschen leiden, während Hitachi in Großbritannien weiter in die Atomsparte investiert und viel Geld damit verdient", klagt Smital an. Der Aktivist ist eigens aus Hamburg angereist, um an diesem Protest teilzunehmen. Die anderen Demonstranten kommen überwiegend aus der Region.
Der Pressesprecher von Hitachi in Duisburg, Helge Schulz, betont: "Wir bauen hier in Duisburg Gas- und Kohlekraftwerke und haben als Standort mit Kernkraftreaktoren so wenig zu tun, wie mit Plasmafernsehen." Das Firmengebäude im Innenhafen sei als Proteststandort also eher ungeeignet.
Neben den großen Transparenten haben die Greenpeace-Aktivisten auch Stellwände mit Fotos "von verstrahlten Kinderspielplätzen" angebracht und Handzettel mit ihrer Kritik am japanischen Konzern verteilt.
Die Demonstranten und Hitachi haben sich geeinigt, dass der Protest bis zum Mittag vor dem Gebäude stattfinden darf, erklärt die Polizei. Danach muss auch das riesige, an die Scheiben geklebte, Transparent wieder abgenommen werden.