Der Bezirksverband der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) richtete am Wochenende auf dem Bezirksverbandstag in der Schifferbörse ihre Forderungen an die Parteien. Im Hinblick auf das Wahljahr 2013 lautet ihr Motto: „Wir haben die Wahl: Rente muss zum Leben reichen!“
„Bis 67 arbeiten zu müssen geht für viele einfach nicht. Das hält kein Gerüstbauer, kein Dachdecker, kein Landschaftsgärtner durch“, sagte Friedhelm Bierkant, der als Bezirksvorsitzender der IG BAU bestätigt wurde. Neben einer „Rente ohne Abschläge“ fordert die Gewerkschaft ein „Altersübergangsgeld“, das Arbeitnehmer mit Gesundheitsproblemen einen besseren Übergang in die gesetzliche Rente ermöglichen soll. „Jeder Bundestagskandidat kann dann entscheiden, ob er in der Rentenfrage mit den Stimmen der Mitglieder der IG BAU rechnen kann oder auf sie verzichten will“, so Bierkant.
Neben der Rente war auch das Einkommen ein Thema, für die Belegschaften im Bauhauptgewerbe und die Gebäudereiniger stehen zur Zeit Tarifrunden an. Die IG BAU strebt 6,6 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten am Bau an. Für die Reinigungskräfte soll es eine Angleichung des Ost- an den Westlohn geben sowie eine Übernahmeregelung für Auszubildende.
Weiteres Reizthema in Ruhrort war die Entsenderichtlinie, über die derzeit im Europäischen Parlament beraten wird. „Theoretisch könnte der rumänische Arbeitnehmer mit seinem Mindestlohn von 50 Euro im Monat in Deutschland arbeiten. Das sind unhaltbare Zustände“, so Bierkant. Daher fordert die IG BAU eine Überarbeitung der Entsenderichtlinie und schließt weitere Demonstrationen in Brüssel nicht aus.