Das Ballett am Rhein ist wieder im Fernsehen zu erleben: Martin Schläpfers gefeierte Brahms-Choreographie „Ein Deutsches Requiem“, die nach vielen ausverkauften Vorstellungen in Düsseldorf und Duisburg im November 2012 mit dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet wurde, wird am Samstag, 9. März, um 20.15 Uhr auf 3sat ausgestrahlt. Unter der musikalischen Leitung von General­musikdirektor Axel Kober sind rund 150 Künstler dabei: 41 Tänzer, die Gesangssolisten Sylvia Hamvasi und Laimonas Pautienius, der Chor der Deutschen Oper am Rhein und die Duisburger Philharmoniker.

In einer aufwendigen Fernsehproduktion hat ein Team des ZDF die Endproben und die Premiere des Ballettabends im September 2012 in Duisburg aufgezeichnet. „Sechs Kameras brauchen wir schon, um unseren Sehgewohn­heiten im Fernsehen gerecht zu werden“, erklärt der für die Produktion verantwortlich Regisseur Roger Bisson. „Wir wollen die Situation ja filmisch auflösen. Deshalb gehen wir mit der Kamera rein in die Bühne, rein ins Geschehen, um die Energien aufzunehmen, die auf der Bühne erzeugt werden.“ Gleichzeitig müsse der Zuschauer die Gesamtsituation erfassen können, die räumliche Beziehung zwischen Bühne, Chor und Orchester, die großen Tänzerforma­tionen.

Schon die begeisterte Resonanz von Presse und Publikum nach der Uraufführung im Sommer 2011 in Düssel­dorf machte deutlich, dass Martin Schläpfer gemeinsam mit allen künstlerischen Ensembles der Rheinoper ein bewegendes Meisterwerk geschaffen hatte. Größtes Lob gab es für „eine kongeniale Umsetzung der Musik in Bewegung“ (WDR 2) und „die in neue Freiheiten hinausgestoßenen Tänzer, die Unglaubliches leisten“ (FAZ).

Brahms‘ Totenmesse leuchtet die großen Themen Vergänglichkeit und Tod, Trauer, Trost und Zuversicht aus. „Dennoch ist es ein sehr hoffnungsvolles Werk“, sagt Schläpfer. „Es geht nicht um den Stillstand im Tod, sondern immer um das Gegenüber, den realen Menschen.“ Der Ballettchef: „Im Brahms hat es wirklich Platz für die ganze Ambivalenz des modernen Menschen.“