Superhelden haben oft Superkräfte. Aber warum können sie Dinge schweben lassen oder die Zeit anhalten? Hat Spiderman etwa Physik studiert? Das wollte die Universität Duisburg-Essen (UDE) zum Auftakt der diesjährigen Kinderuni wissen. Bis zum 15. März gibt es leichte Antworten auf megaschwere Fragen. Es geht ums Zähneputzen, um schlaues Wasser, Licht und Laser, E-Learning und darum, wer entscheidet, wenn ein beliebtes Schwimmbad geschlossen werden soll.

Auch Roxane Authorsen wird dabei sein. Sie ist ein Unikid der ersten Stunde und stürmte 2004, bei der Premiere, mit hunderten anderen Kindern das Essener Audimax. Da ging sie noch in die zweite Klasse, heute studiert die 20-Jährige im ersten Semester Biologie – an der UDE.

„Etwa 35 000 Acht- bis 12-Jährige haben bislang die Kinderuni besucht“, schätzt Dr. Sabine Zix. Sie organisiert mit ihrem Team das Event, das jetzt zum elften Mal stattfindet. Etwa eine Stunde dauern die Vorlesungen, die meist sehr actionreich sind; und natürlich können die Mädchen und Jungen ihre Fragen los werden. Erwachsene dagegen dürfen nur in Begleitung von Kindern mitkommen und müssen dennoch draußen bleiben.

Eltern müssen nach nebenan

„Für sie gibt es im Nachbarhörsaal eine Live-Übertragung“, erklärt sie die Regeln. „Man kann da ruhig allein hingehen, auch wenn Eltern und Freunde keine Zeit haben“, ermuntert Roxane Authorsen, sich das Programm bloß nicht entgehen zu lassen. Aufregend sei es gewesen, in diesem riesigen Hörsaal zu sitzen, wo sonst die Großen lernen, erinnert sie sich. „Das und all die fremden Kinder hat mich erst etwas eingeschüchtert. Aber das ging schnell vorüber.“ Das Thema der allerersten Vorlesung weiß sie nicht mehr. „Es waren in den Jahren einfach so viele.“ Die über Röntgenstrahlen und über Dinosaurier hätten sie allerdings so richtig neugierig gemacht auf Naturwissenschaften. Irgendwann war das Unikid Roxane dann zu alt.

Dicht dran bleiben wollte sie als Teenie trotzdem. Also wurde sie Helferin, passte lange Zeit bei den Vorlesungen mit auf, dass es nicht drunter und drüber ging, und flitzte mit dem Mikro durchs Audimax, wenn die Mädchen und Jungen Fragen stellten.

Selbst dafür hat sie nun keine Zeit mehr, seit sie studiert. Eine sehr gute Entscheidung war es, sich an der UDE einzuschreiben, sagt sie, obwohl sie zunächst mit einer anderen Stadt geliebäugelt hatte. Dass sie sich auf dem Campus schon auskannte, fand sie dann ganz praktisch. Wenn nun bis Mitte März Wasserexperimente oder Verbrecherjagd im Hörsaal ansteht, schaut Roxane Authorsen auf jeden Fall vorbei – denn: einmal Unikid, immer Unikid.