Neudorf..


Die Stadt bemüht sich, so viele Kindergartenplätze für Jungen und Mädchen über und unter drei Jahren zu schaffen – schließlich haben auch die Eltern von Kleinkindern ab dem Sommer einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. In Neudorf geht man dennoch einen anderen Weg. Die evangelische Kindertagesstätte Neudorf-West wird im Sommer ihre Plätze reduzieren und eine Gruppe schließen. Der Grund: Für eine Umgestaltung ist zu wenig Geld da.

Mehr Quadratmeter pro Kind

Der Kindergarten an der Gustav-Adolf-Straße hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Einrichtung stammt aus den 60er Jahren, damals wurde sie für drei Gruppen gebaut. Also gab es genau drei Räume. So war damals der Standard. Allerdings hat sich das pädagogische Konzept in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. „Die Kinder bleiben viel mehr Stunden hier und brauchen mehr Platz“, erklärt Pfarrer Martin Nadolny.

Der Landschaftsverband Rheinland schreibt den Einrichtungen vor, wie viele Quadratmeter pro Gruppe zur Verfügung stehen müssen. Neben den klassischen Gruppenräumen sind weitere Räume notwendig, in denen der Nachwuchs beispielsweise toben oder schlafen kann. „Natürlich bekommen wir Zuschüsse für den Ausbau, aber ein Umbau für drei Gruppen wäre einfach zu teuer geworden. Außerdem wäre die Hälfte des Außengeländes weggefallen“, rechnet Nadolny vor. Also entschloss man sich vor drei Jahren, die Renovierung für zwei Gruppen zu übernehmen. Der Landschaftsverband erteilte vorübergehend eine Ausnahmegenehmigung, damit die Kinder nicht sofort die Einrichtung wechseln mussten. Doch nun scheint die Gelegenheit günstig: Im Sommer werden 17 Kinder eingeschult. Zudem haben zwei Erzieherinnen mit befristeten Verträgen zum Sommer einen neuen Job gefunden.

„In Neudorf haben wir eigentlich genug Kindergartenplätze, da dürfte es keine Probleme geben“, schätzt Nadolny. Auch Jugendamtsleiter Thomas Krützberg sieht die Gruppenschließung gelassen. Insgesamt gebe es elf Kindergärten in Neudorf, die Versorgung sei gewährleistet. Langfristig könnte es, so Nadolny, aber schwierig werden, einen Ü-3-Platz in der Einrichtung zu bekommen. Die meisten U-3-Kinder bleiben in dem Kindergarten, so dass für Dreijährige, die dann erst zum Spielen kommen, nicht so viele Plätze frei seien.