Als Rekordjahr bezeichnet die Volksbank Rhein-Ruhr ihre Bilanz für 2012. Und das trotz Krisenzeiten, beklagter „Regulierungswut“ und niedrigem Zinsniveau. Immerhin Letzteres wird die Genossenschaftsbanker ihren geplanten Neubau an der Düsseldorfer Straße günstig kreditfinanzieren lassen.
Noch einige Jahre wird Volksbank-Chef Wolfgang Diederichs seine Bilanzpresse-Konferenz in der arg in die Jahre gekommenen Bank-Zentrale neben der Stadtbibliothek abhalten müssen. Wohl erst 2016 wird der geplante Neubau für rund 30 Millionen Euro bezogen werden können. Bislang liegt gerade mal ein Raumbedarfsplan vor, gibt es weder Architektenpläne, geschweige denn einen Bauantrag, für das bankeigene Eck-Grundstück an der Düsseldorfer Straße, das weit in die Börsenstraße hineinragt. Und doch fällt schon von der 4. Vorstandsetage der Blick auf das künftige Bankareal.
Für den bis zu fünfstöckigen Neubau, der der Volksbank mit 5500 qm Bürofläche ein Drittel mehr Platz bieten wird, werden an der Börsenstraße die angrenzenden Altbauten im Gründerstil, die aber nicht unter Denkmalschutz stehen, abgerissen. Und erste Probebohrungen haben ergeben, dass es die vermuteten Gräber aus der Frankenzeit im Erdreich wohl doch nicht gibt.
Zwei Jahre wird die Bauzeit für das neue Bankhaus betragen. Abstimmen will sich die Volksbank mit ihrem Bauvorhaben auch mit dem künftigen Investor für die Stadtbibliothek gleich gegenüber, der nach der Ausschreibung jetzt im Frühjahr per Ratsbeschluss den Zuschlag bekommen soll. „Es macht Sinn, wenn wir das zusammen machen“, so Diederichs. Das gilt zum Beispiel für die Fassadengestaltung. Denkbar ist auch, dass es eine gemeinsame Tiefgaragen-Lösung geben wird. Sicher ist: Bankgebäude plus das neue Einkaufsareal nebenan sollen in der Innenstadt-Achse zwischen Forum und Kaufhof einen neuen städtebaulichen Akzent setzen.
Vom Bauen zurück zum ureigenen Bankgeschäft. Das lief für die Volksbank außerordentlich zufriedenstellend: Die Bilanzsumme stieg 2012 leicht auf 1,285 Milliarden Euro, ebenso das Kreditgeschäft. Vor allem unterm Strich gab es positive Zahlen: Das Jahresergebnis stieg um fast 80 Prozent auf 11,3 Mio €, das zweitbeste in der fast 150-jährigen Geschichte. „Wir sind kerngesund“, so Diederichs. Die gute, alte Genossenschaftsidee scheint zudem weiter attraktiv: 1851 neue Mitglieder verzeichnet die Volksbank, die in Duissern 2012 eine neue Filiale eröffnete. Auszeichnungen von „Focus money“ und dem Fernsehsender n-tv für den Volksbank-Service und seine Jugendarbeit mehrten die gute Stimmung.