Jetzt musste die nächste Schule wegen Brandschutzmängeln geräumt werden: Diesmal traf es die Hauptschule an der Hitzestraße in Wanheimerort. Die rund 280 Schülerinnen und Schüler sollen nun in dem Gebäude der ehemaligen Gottfried-Könzgen-Schule unweit des Rathauses untergebracht werden. Die Hauptschule an der Gutenbergstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Berufskolleg Burgplatz war erst vor drei Jahren geschlossen worden.

Die Eltern der Schüler wurden bereits über die Schließung der Schule informiert. Hintergrund sind „gravierende“ Brandschutzmängel des in den 70ern erbauten Gebäudes. Wie der Geschäftsführer des Immobilien-Management-Duisburg (IMD), Uwe Rohde, gestern erklärte, entsprechen die Zwischenwände nicht den neuesten Ansprüchen des Brandschutzes: „Sie haben keine Verbindung zur Rohbaudecke, sondern reichen nur bis zur Zwischendecke.“ Dadurch könnten sich Flammen und Rauch schnell von einem Raum in den nächsten ausbreiten. „Damit ist schon der vorgeschriebene 1. Rettungsweg an der Schule nicht gegeben. Eine provisorische Lösung wie in Neumühl ist hier nicht möglich.“

Das Problem sei bautechnisch nicht so schnell in den Griff zu bekommen. Deshalb, so Rohde weiter, habe man sich entschlossen, den Schulbetrieb in die leer stehende Könzgen-Schule zu verlegen. Bis zu einem Jahr könne es dauern, bis die Schüler wieder nach Wanheimerort zurückkehren können. „Wir werden die Umbauphase auch nutzen, um das Gebäude für die Aufnahme der künftigen Sekundarschule herzurichten.“ Wie berichtet, hatten die Untersuchungen im Zusammenhang mit der Einführung der Sekundarschulform in Duisburg für den Bezirk Mitte ergeben, dass das Raumangebot für die geplante fünfzügige Sekundarschule II (Hitzestraße und Wacholderstraße) nicht ausreicht.

„Nach dem Umbau kommen die Schüler in ein saniertes Gebäude zurück“, verspricht Uwe Rohde, der offen einräumt, dass der Umzug in die ehemalige Könzgen-Hauptschule „schon ein wenig absurd ist“. Dort seien Technik und Räume aber bereits überprüft worden. „Wir müssen noch etwas Geld reinstecken, aber dies ist weitaus günstiger als andere Lösungen, bei denen der Schulbetrieb an der Hitzstraße aufrecht erhalten worden wäre.“

Nichts auszuschließen

In den nächsten Tagen ist mit der sukzessiven Unterrichtsaufnahme in der Gottfried-Könzgen-Schule zu rechnen. Die Stadt als Schulträger prüft zurzeit mit den beteiligten Dienststellen alle Möglichkeiten, den Unterrichtsausfall für die Schülerinnen und Schüler in den insgesamt 14 Klassen zu minimieren.

Wie IMD-Geschäftsführer Rohde erklärt, sind die neuen Schulbaurichtlinien für die verschärften Maßgaben des Brandschutzes verantwortlich. „Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass weitere Schulgebäude in der Stadt betroffen sind.“