Er ist nordischer Barde, Magier des Klangs und zugleich begnadeter Musikvermittler: Leif Segerstam leitet das 6. Philharmonische Konzert am Mittwoch und Donnerstag, 20./21. Februar, um 20 Uhr im Theater am Marientor.
Der finnische Maestro wirkte als Chefdirigent in Koblenz und Kopenhagen, in Wien, Helsinki und – seit dem Vorjahr – in Turku. Daneben hat er eine schier unüberschaubare Fülle von Schallplatten- und CD-Aufnahmen nordischer Musik gemacht, von Gade und Grieg über Carl Nielsen bis Magnus Lindberg. Vor allem aber als Sachwalter seines Landsmannes Jean Sibelius genießt er weltweit höchstes Ansehen.
Zudem ist Leif Segerstam einer der wenigen klassischen Musiker, denen ein Eintrag im Guinness Buch der Rekorde zustünde – wenn er denn nicht ohnehin bereits darin stünde. Denn Segerstam ist neben seiner Dirigiertätigkeit auch ein derart fruchtbarer Komponist, dass es alle Grenzen sprengt: Ende 2012 nannte sein Werkverzeichnis bereits 261 Sinfonien. Man darf sich allerdings keine Werke vorstellen, die im Sinne der sinfonischen Tradition komplexe Themen-Verarbeitung betreiben: Segerstams eigenwillig notierte Musik entsteht ganz aus dem spontanen Klangerleben; sie überträgt den Ausführenden ein hohes Maß an schöpferischer Eigenverantwortung und sucht stets den direkten Weg zum Publikum.
In Duisburg steht seine Sinfonie Nr. 252 auf dem Programm. Sie trägt den Untertitel „Ringing for David Searcy“ und ist dem langjährigen Solo-Pauker des Orchesters der Mailänder Scala gewidmet, der 2011 im Alter von 65 Jahren starb. Wie Leif Segerstam war David Searcy ein Barockmensch durch und durch: vital, großzügig, genussfreudig.
Natürlich darf sich das Publikum auch auf Segerstams Sibelius-Interpretationen freuen. Diesmal ist es die „Karelia-Suite“, zu der sich der Komponist von der Landschaft Kareliens inspirieren ließ. Dazu kommt die „Szene mit Kranichen“ aus der Musik, die Sibelius zum Schauspiel „Kuolema“ („Der Tod“) seines Schwagers Arvid Järnefeld schrieb. Karten kosten zwischen 9 und 36 Euro, ermäßigt 5 und 18,50 Euro.