Zehn Jahre ist es her, dass der damalige, viel zu früh verstorbene Rektor Martin Pfeffer gegen massive Widerstände die landespolitisch geforderte Strukturreform an der Folkwang-Universität durchsetzte. An den fünf Standorten durften nicht mehr alle Studienfächer angeboten werden, sondern Beschränkung auf spezielle Fachbereiche war angesagt.
Duisburg wurde zum Zentrum der Abteilungen Klavier, Kammermusik und Alte Musik. Eine Spezialisierung, die sich bewährt hat und nicht nur der Ausbildungsqualität gut getan hat, sondern auch der Stellung der Hochschule in der Stadt. Viele Kooperationsprojekte etwa mit den Duisburger Philharmonikern, der Rheinoper und der Musik- und Kunstschule sowie etliche hochwertige Konzertreihen haben dazu geführt, dass das kulturelle Angebot der Stadt „aufregender“ wurde, wie Oberbürgermeister Sören Link bei der Eröffnung der Festwoche betonte.
Glänzende junge Musiker
Den Auftakt gestalteten Studierende der Abteilung „Alte Musik“, die nicht so oft und spektakulär öffentlich in Erscheinung treten wie die Eleven der Klavierklassen, obwohl jeder Instrumentalist bei Folkwang während seiner Ausbildung mit diesem Fach in Berührung kommt. Am Eröffnungsabend hatten die „Spezialisten“ das Heft in der Hand. Vorzüglich agierende junge Damen und Herren, die sich dem vibratolosen Spiel auf Darmsaiten, historischen Cembali und alten Spieltechniken verschrieben haben. Unter der Leitung von Christian Rieger boten sie Einblicke in das hohe Niveau der Abteilung. Ob solistische Leistungen oder Tutti-Spiel: Die jungen Musiker erwiesen sich stilistisch und spieltechnisch als erfreulich versiert, so dass die heiklen Anforderungen glänzend bewältigt wurden. Das betrifft etwa das Bratschenkonzert von Telemann mit Priscila Rodriguez Cabaleiro als Solistin wie auch ein Cello-Konzert von Vivaldi mit Nathan Bontrager oder Bachs Doppelkonzert für zwei Cembali in C-Dur mit Flóra Fábri und Andreas Gilger.
Auch das virtuose 5. Brandenburgische Konzert von Bach überzeugte durch das lebendige Zusammenspiel des Solisten-Trios mit Adrienn Bárány, Danylo Gertsev und Leonard Schmid an Flöte, Violine und Cembalo mit dem kleinen Tutti-Apparat. Hier konnten zudem die akustischen Stärken des Kammermusiksaals ausgespielt werden. So präsent ist das Cembalo selten zu hören.
Der voll besetzte Saal unterstrich, was OB und der Rektor der Folkwang Universität, Kurt Mehnert, in ihren Ansprachen unterstrichen: Die enge Verbundenheit des Instituts mit der Stadt.