Das Anmelderverfahren für die weiterführenden Schulen ist beendet. Das Ergebnis: An fünf verbliebenen Hauptschulen haben sich nur 33 Schüler angemeldet - auch einige Real- und Gesamtschulstandorte mit wegbrechender NachfrageDas Anmelderverfahren für die weiterführenden Schulen in Duisburg ist beendet. Das Ergebnis: An fünf verbliebenen Hauptschulen haben sich nur noch 33 Schüler angemeldet - ein absoluter Tiefststand. Auch einige Real- und Gesamtschulstandorte mit wegbrechender Nachfrage
Die Hauptschule in Duisburg ist mausetot: Wenn es noch eines letzten Beweises bedurft hätte, dann war es das vor Karneval von der Schulverwaltung durchgeführte Schul-Anmeldeverfahren 2013 für 4230 Viertklässler.
Die herausragende Nachricht: Nur noch 33 Kinder sind in diesem Jahr an einer der fünf städtischen Hauptschulen angemeldet worden. Ein historischer Tiefststand. Denn dies sind wieder 50 Anmeldungen weniger als im vergangenen Jahr, und damals lag die Anmeldezahl für die Hauptschule bereits am Boden. Der Grund: Trotz zum Teil brillanter Pädagogen wird diese Schulform seit Jahren als „Abschiebebahnhof“ empfunden und von den Eltern abgelehnt.
Aber auch an der Schulform Realschule (mit stadtweit 585 Anmeldungen) brachte das aktuelle Anmeldeverfahren überraschende Ergebnisse hervor: So überraschte die August-Thyssen-Realschule in Hamborn mit erschreckend wenigen Erstanmeldungen – 18 an der Zahl. Wo hingegen Hamborn II mit 96 Kindern gute Vorjahreswerte erreicht. Die Realschule Fahrn fühlt sich mit 123 Anmeldungen als Top-Sieger im Wettlauf um die Gunst der Realschuleltern (2012: 80 Anmeldungen). In der Schulverwaltung sieht man diese Zahl gelassener. Da der Konkurrent Fridtjof-Nansen-Realschule in diesem Jahr nicht mehr aufnehmen durfte, seien die 123 Kinder quasi die Gesamtnachfrage nach Realschule in Walsum. Also, ein „normaler Vorgang“.
Eher nicht normal, sondern eine „kleine Katastrophe“ sind nach Worten der Experten im Schulverwaltungsamt die nur 37 Kinder, die an der Rheinhauser Willi-Fährmann-Realschule angemeldet wurden. Dabei stehen in der Schule mit fünf Eingangsklassen rund 130 Plätze zur Verfügung. Was sind die Gründe für den Ausfall? Kein Kommentar vom Amt.
Das Interesse am Gymnasium wächst weiter: 1552 Kinder wurden an den 10 städtischen und zwei kirchlichen Gymnasien angemeldet. Ausreißer nach oben: Das Mannesmann-Gymnasium zählt 204 Erstwünsche, konnte aber in 2012 nur 167 neue Schüler aufnehmen. Auch am „Steinbart“ wächst die Nachfrage: Hier zählt man aktuell 153 Erstwünsche gegenüber 126 vor einem Jahr. Sinkende Nachfrage am Hochfelder Mercator-Gymnasium mit 67 Erstwünschen.
Leicht abnehmende Nachfrage nach Gesamtschule mit 1919 Erstwünschen gegenüber 1996 im vergangenen Jahr: Dabei zeigt sich die Globus-Gesamtschule (Dellplatz) als Problemkind; sie zählt aktuell nur magere 88 Erstanmeldungen (115 in 2012); das bedeutet, sie kann nicht aus eigener Kraft ihre neu gewonnene Fünfzügigkeit der Eingangsklassen ausfüllen und dies, obwohl die Schule sich gerade mit einer neuen Oberstufe vergrößern will. In der Schulverwaltung sieht man dies mit Unbehagen. Denn diese Schule soll bis zur Einführung der „Sekundarschule“ in 2014/15 beweisen, dass sie auf eigenen Beinen stehen kann. Danach sieht es derzeit eher nicht aus. Auch die Gesamtschulen in Ruhrort, Marxloh und Beeck bewegen sich auf ähnlich niedrigem Zahlen-Niveau.
Gut 120 Kinder sind bei diesem Anmeldeverfahren von ihren Eltern an gar keiner Schule angemeldet worden. Deshalb wird es am 13./14. März einen Nachmelde-Termin geben, der aber wegen Überfülle an Gymnasien und Gesamtschulen quasi nur Plätze in Haupt- und Realschulen anbieten wird.