Duisburg..

Der Duisburger Musikpreis ist seit 1990 an international renommierte Einzelkünstler gegangen, mal wurde er auch geteilt, und 2012 wurden die vier Mitglieder des Fauré-Quartetts ausgezeichnet. 2013 ehrt er gleich 93 Musiker: die Duisburger Philharmoniker.

Ausschlaggebend seien zum einen die herausragenden künstlerischen Leistungen, die sich zum Beispiel widerspiegeln in der Qualität der CD-Produktionen oder der Leistung in Wagners „Tristan und Isolde“ bei der Ruhrtriennale, so Hans-Jürgen Kerkhoff gestern.

Der Vorsitzende der Köhler-Osbahr-Stiftung, die den mit 15.000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit der Stadt vergibt, sagte, der Preis würdige auch „das außerordentliche Engagement der Musiker – auch bei der Diskussion um den Fortbestand der Opernehe und für die Unverwechselbarkeit des Duisburger Musiklebens“. Das Open-Air-Konzert, mit dem das Orchester im Juni im Kant-Park für die Oper geworben hatte, nannte er ein „musikalisches Manifest“. Die Stiftung setze damit ein Zeichen für den Erhalt der Opernehe und der Philharmoniker.

„Eine Gänsehaut“

Auch Bürgermeister Benno Lensdorf bekommt „immer noch eine Gänsehaut“, wenn er an das Konzert im Kant-Park denkt. Das habe gezeigt, dass die Philharmoniker nicht „nur“ für die 130.000 Konzertbesucher pro Saison spielten, sondern auch für alle anderen. „Die Philharmoniker sind für die Duisburger da – und die Duisburger für die Philharmoniker.“ Die Stadt werde „alles daran setzen“, dass die Opernehe, von der auch die Existenz der Philharmoniker abhängt, weiterbesteht.

Prof. Dr. Jürgen Schläder hatte als Jury-Mitglied die Duisburger Philharmoniker vorgeschlagen. Dass der Mitschnitt ihres Konzerts mit dem Tschaikowsky-Violinkonzert (Solistin Susanna Yoko Henkel) 2011 mit dem Echo-Klassikpreis ausgezeichnet wurde, zeige doch, wie gut die Philharmoniker als Live-Orchester seien. Auch „die Art und Weise, wie sie um ihre Arbeitsplätze kämpfen“, habe Argumente geliefert. Sie hätten „in die Duisburger Gesellschaft gewirkt und einen neuen Zuhörerkreis“ gewonnen.

Der Preis sei „eine große Ehre“, so Annelie Haenisch vom Orchestervorstand. „Wir wollen den Preis an die Duisburger weitergeben.“ Es werde aber noch darüber nachgedacht, wie das Preisgeld eingesetzt wird, so die Bratschistin. Sie warb auch dafür, die unbesetzten Stellen im Orchester wieder zu besetzen. „Ein Orchester lebt auch vom Nachwuchs, wir brauchen gute junge Leute“, sagte Cellist Friedmann Dreßler. Er sei froh, dass die Philharmoniker die Möglichkeit hatten, eigene Ideen umzusetzen. So sei aus dem Gedanken, das Nachwuchspublikum anzusprechen, „Klasse.Klassik“ entsprungen.

„Kämpfer für die Kunst“

Ob Schulen, Filmkonzerte beim Open-Air-Kino im Landschaftspark Nord oder Mitwirkung bei der „Traumzeit“: „Die Philharmoniker sind Kämpfer für die Kunst damit für eine menschlichere Gesellschaft“, freut sich natürlich auch Intendant Dr. Alfred Wendel über den Preis und das Signal, das von ihm ausgeht.

Die Preisverleihung steigt wie immer gegen Jahresende: am Sonntag, 10. November 2013.