Duisburg. Duisburgs Schüler tüfteln wieder. Der Schülerwettbewerb „Freestyle physics” der Universität Duisburg-Essen geht in eine neue Runde. Es gilt, einige kniffelige Aufgaben zu lösen und zum Beispiel eine Aschenputtelmaschine oder ein Tauchboot zu konstruieren. 10.000 Schüler machen mit.

Aschenputtelmaschine? Hört sich ja geradezu märchenhaft an. „Dahinter verbirgt sich ein Konstrukt, das zwei Stoffe trennt”, erläutert Organisator Dr. Andreas Reichert. Einige Schüler hätten in der Vergangenheit eine Maschine vorgestellt, die Legosteine nach Farben sortiert, andere trennen Salz von Zucker. Die Aufgaben sollen für Fünftklässler sowie für Abiturienten lösbar sein. Realistischer Hintergrund ist die Überlegung, wie beispielsweise Mülltrennung funktioniert.

Sogar eine Lasershow haben einige Schüler entwickelt. Foto: WAZ, Stephan Eickershoff
Sogar eine Lasershow haben einige Schüler entwickelt. Foto: WAZ, Stephan Eickershoff © WAZ

Neben bewährten Aufgaben wie der Wasserrakete oder einer Kettenreaktion gibt es neue wie den Sandantrieb: „Bei der Verbindung von Sand und Antrieb denkt man wohl zuerst an Sand im Getriebe.” Das Gegenteil soll erreicht werden: Es geht darum, wie man die (Höhen-)Energie von 500 Gramm Sand nutzen kann, um ein Fahrzeug möglichst weit eine Steigung hinauf fahren zu lassen. „Das ist kniffelig, lässt aber viele kreative Lösungen zu.“ Die wichtigste Frage für den Bau der Messstrecke sei: Wie weit werden die Fahrzeuge wohl kommen? Die Beantwortung sei aber auch für Physiker nicht so einfach.

Um auszuschließen, dass Eltern oder Lehrer mitbauen, müssen die Schüler die Technik und das Prinzip ihres „Freestyle Physics”-Beitrags erklären können. „Bevor wir die Aufgaben ausschreiben, probieren wir sie selbst und kniffeln an der einen oder anderen Stelle”, gibt Reichert zu. An der Uni sähen die Schüler erstmals, dass Physik nicht nur trocken dargeboten kann, sondern ebenfalls viele Versuche in Laboren beinhalten kann. Reichert gibt sich aber keinen Illusionen hin: Physik sei ein Schulfach, das bei vielen oft ausfällt.

10.000 Schüler haben mitgemacht

Bei der zweiten neuen Aufgabe, der sich die Jugendlichen widmen, sollen tierische Aussichten durch einen raffinierten Apparat simuliert werden. Er macht das Sehverhalten eines Tieres für den Menschen erfahrbar. Die Lösungsmöglichkeiten sind bewusst offen gehalten. Bis zum 23. Juni haben alle Interessierten Zeit, kreativ zu werkeln. Präsentiert werden die Lösungen während des Wettbewerbs in einem riesigen Zelt auf dem Campus Duisburg. Dann steht vom 23. bis zum 25. Juni wieder die gesamte Physik an der Uni Kopf, um die genialsten Lösungen und die besten Nachwuchsforscher zu finden. In den vergangenen sieben Jahren haben 10 000 Schüler am Wettstreit teilgenommen. Ob dank des Wettbewerbs sich die Schüler für die Uni Duisburg-Essen entscheiden, bleibt fraglich. „Es ist eine landesweite Aktion, da profitieren alle Beteiligten.”