Duisburg.
Kleidung als politisches Programm, Karneval macht’s möglich: Oberbürgermeister Sören Link kam gestern morgen ebenso wie die drei Bürgermeister im Schotten-Aufzug zum Prinzenfrühstück, ein Dudelsackpfeifer spielte dazu im Rathausfoyer. Die Aussage war klar: Sparen ist die Devise an der Stadtspitze.
Als Sparexperte Mac Link aus Kaledonien stimmte der OB in Reimform auf Zeiten knappen Geldes ein, inklusive mahnender Worte in Richtung Bundesregierung: „Berliner Umverteilungswahn bedroht unseren Sanierungsplan“ oder an die Adresse von Stadt-Geldhüter Peter Langner: „Wo selbst der Kämm’rer höchst verwegen, nun auch noch spart an Sparvorschlägen“. Aber auch an die Duisburger und namentlich die zahlreichen Politiker im Ratssaale erging als Mahnung Gereimtes: „Wir müssen uns, mit Disziplin, am eignen Schopf nach oben ziehn.“ Da nickte sogar die Opposition.
Der Kämmerer war übrigens auf Schelte vorbereitet und trug statt Schotten-Tracht ein klerikal anmutendes Gewand. Offenbar nach dem Motto: Wenn’s Sparen nicht klappt, hilft nur noch Beten – und das kostet nichts.
Prinz Dirk II. trat den schottischen Lehren ziemlich entschlossen entgegen mit einer Absage ans Sparen, die am Ende einer kurzen, aber heftigen Session etwas heiser ausfiel. Er sei stolz auf seine Zeit als Obernarr: „Ich habe es genossen.“
Mit dem Prinzenlied endete der formale Teil des traditionellen Prinzenfrühstücks, danach gab’s Grünkohl, Mettwurst und das eine oder andere Pils, finanziert nicht von der klammen Kommune, erklärte Mac Link seinem Auditorium, sondern von Sponsoren. Zumindest mit Applaus wurde bei diesem Thema nicht gegeizt.