Duissern.

Zwölf Stunden Schunkeln, Singen und Staunen. Beim Närrischen Frühschoppen im Haus Kaiserberg in Duissern wurde lange und heftig mit tollem Programm gefeiert. Der Erlös fließt für eine gute Sache.

Das Haus Kaiserberg im Herzen Duisserns ist 364 Tage im Jahr eine urige, aber unscheinbare Eckkneipe. Am Karnevalssonntag wird die Gaststätte zur Karnevalshochburg. Bereits zum vierten Mal lud der Närrische Stammtisch Duisburg zu seinem besonderen Frühschoppen ein. Die Veranstaltung ist vom Geheimtipp zum Hit im Duisburger Kneipenkarneval geworden. Karnevalsgrößen wie die Band „Alpenkölsch“, die auch fürs Münchner Oktoberfest gebucht wird, oder die Guggenmusikgruppe Kyburggeistern machen auf ihrer Frühjahrstournee halt.

Prinz Dirk II. als Frühaufsteher

„Mittlerweile haben wir viele Freunde in der Szene. Und da es hier um den guten Zweck geht, sagen die meisten nicht nein“, erklärt Detlev Woiwode, 1. Vorsitzender des Närrischen Stammtisches.

Um die Mittagszeit ist die Kneipe prall gefüllt. Neuankömmlinge müssen sich den Weg zur Theke mühsam bahnen. Obwohl die Veranstaltung offiziell erst um zehn Uhr begonnen hat, war die Gaststätte bereits eine halbe Stunde vorher gut gefüllt. Bis zum Ende der Veranstaltung gegen 22 Uhr herrscht Hochbetrieb. Eintritt wird hier nicht verlangt. „Ich bin zum ersten Mal hier. Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei“, sagt Willi Lütten. Der Hausmeister des Steinhofs ist vom „Auswärtsspiel“ in Duissern begeistert. Detlef Woiwode sammelt mit seinem Team derweil fleißig Spenden. Prinz Dirk II. stand gleich morgens mit einem Scheck über 350 Euro auf der Matte. „Der hatte fast noch den Schlafanzug an“, berichtet Woiwode. Auch das Moerser Prinzenpaar übergab bei seinem Besuch eine großzügige Geldspende und feierte ein Stündchen mit.

Alle Spenden und Einnahmen aus der Tombola oder dem Fanartikelverkauf gehen an die Kinderkrebshilfe und das Kinderdorf Duisburg. Seit seinem Bestehen hat der Närrische Stammtisch bereits 16 000 Euro gespendet. „Wir finden das wichtig. Außerdem macht das Feiern einfach Spaß“, so Woiwode. Manch ein Gast trudelt auch erst nach dem Hamborner Zug ein.

Im nächsten Jahr möchten die ehrgeizigen Veranstalter das Programm noch mal erweitern. „Unser Techniker hat schon gescherzt, dass wir irgendwann bei einem 24-Stunden-Marathon ankommen“, berichtet Woiwode lachend.