Neudorf. .

Die Restaurierung der Böninger-Gruft auf dem Friedhof Sternbuschweg („Alter Friedhof“) ist auf Grund der widrigen Witterungsbedingungen in den vergangenen Wochen ein wenig in Verzug geraten. Die Außenarbeiten sollten laut Klaus Keulen, dem Leiter der Abteilung Friedhöfe bei den Wirtschaftsbetrieben, eigentlich bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Nun wird als neuer Termin der März 2013 anvisiert. „Als nächstes folgt der Innenausbau. Dafür sind in der Vorwoche die Ausschreibungen rausgegangen“, so Keulen. Die unterirdische Grabanlage, die die einzige ihrer Art im gesamten Stadtgebiet ist, soll im Herbst 2013 komplett fertig sein.

Gewölbedecke abgedichtet

Im Kampf gegen die Feuchtigkeit in der Gruft wurde in einem ersten Arbeitsschritt die Gewölbedecke abgedichtet. Ein Gemisch aus Sand und Erde bedeckt nun den oberirdischen Teil des Familiengrabes. „Darauf wird Rasen eingesät, Pflanzen soll es darauf aber künftig nicht mehr geben“, berichtet Keulen. Anders sehe das im Eingangsbereich aus, wo zwei Pflanzenflächen für ein ansehnliches Entree sorgen. Neue Natursteinplatten wurden auch schon verlegt. Alles das erfolge natürlich nur nach Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde, versichert Keulen.

Die Böninger-Gruft ist seit 1990 in städtischem Besitz, ihre Instandsetzung wird eine knapp sechsstellige Summe kosten. Diesen finanziellen Kraftakt brauchen die für alle 17 städtischen Friedhöfe zuständigen Wirtschaftsbetriebe jedoch nicht allein zu stemmen: Unterstützung gibt’s etwa von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der Friedhofsgärtner- und der Bestatterinnung.

Trotz der Abdichtung nach außen steht der beige-schwarze Fliesenboden im Innenbereichen weiterhin unter Wasser. „Das ist das Grundwasser. Wir müssen sehen, wie wir das in den Griff bekommen“, sagt Keulen. Obwohl auch im unterirdischen Teil ein großer Restaurierungsbedarf besteht, sollen hier nur die schlimmsten Schäden beseitigt oder ausgebessert werden. Das werden Steinmetze erledigen, die sich nun um den Zuschlag für die nun erfolgten Ausschreibungen bewerben werden.

Errichtet wurde die Böninger-Gruft um das Jahr 1870. In den insgesamt 24 Nischen sind ausschließlich Angehörige der Familie Böninger bestattet. Das lassen die teils verwitterten und schwer zu lesenden Buchstaben auf den Steintafeln jedoch nur erahnen. Sie sollen auch ausgebessert werden.