Duisburg. . Die DVG und die NIAG mussten ihren Busverkehr zeitweise einstellen. Die Wirtschaftsbetriebe waren in voller Mannschaftsstärke unterwegs, um die Straßen in Duisburg von Eis und Schnee zu befreien. Am Düsseldorfer Flughafen fielen einige Flüge aus.
Der Wintereinbruch und dichte Schneefall von Dienstagnacht- auf Mittwochmorgen hat vor allem in den Morgenstunden starke Auswirkungen auf den Verkehr und das Leben in der Stadt gehabt. Kilometerlange Staus auf den verschneiten Autobahnen sorgten für dichten Verkehr im Schneckentempo innerhalb Duisburgs. An den An- und Abfahrten zu den Autobahnen mussten sich die Autofahrer in Geduld üben. Die Wirtschaftsbetriebe haben um 5 Uhr alle 96 Mitarbeiter des Winterdienstes auf die Straßen geschickt, um mit 20 Groß- und 26 Kleinstreuwagen die Hauptstraßen und Rettungswege von der Schnee- und Eisdecke zu befreien.
Busverkehr eingestellt
Weil auf den glatten Straßen die Sicherheit der Fahrgäste nicht mehr gewährleistet werden konnte hat die DVG zwischen 7.30 Uhr und 10.45 Uhr den Busverkehr eingestellt. „An manchen Stellen kamen die Busse schon leichte Anhöhen nicht mehr rauf. Das ist zu gefährlich“, erklärte Sprecherin Anamaria Preuss.
In mindestens einem Fall haben nach Angaben der DVG dabei Busfahrer die entsprechende Dienstanweisung „falsch“ interpretiert und ihre Fahrgäste aufgefordert, den Bus an der nächsten Haltestelle zu verlassen. Hiervon waren auch Kinder und Jugendliche betroffen, die sich auf dem Weg zur Schule befanden. „Mit der Einstellung des Busverkehrs ist keinesfalls die Anordnung verbunden, unmittelbar keine Fahrgäste mehr zu befördern“, macht Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG deutlich. „Ich bitte daher um Entschuldigung dafür, dass Fahrgäste nicht ihr eigentliches Ziel erreichen konnten, sondern an anderen Haltestellen aussteigen mussten. Mir ist bewusst, dass dies besonders bei den winterlichen Wetterverhältnissen ein nicht zu akzeptierendes Verhalten ist.“
Die DVG erklärte ihren Mitarbeitern nun noch einmal zu erläutern, welche Verhaltensregeln in einem solchen Fall gelten. „Natürlich hat die Sicherheit unserer Fahrgäste und unserer Mitarbeiter höchste Priorität“, betonte Wittig. „Alle Fahrten sollten aber bis zur Endhaltestelle fortgeführt werden, damit die Fahrgäste ihr gewünschtes Ziel erreichen können. Im Zweifelsfall“, so Wittig weiter, „müssen die Fahrgäste in einem stehenden Bus verbleiben können.“
Fahrgäste der Straßenbahnlinien mussten sich auf Verspätungen zwischen mindestens 15 bis 20 Minuten einstellen. Zwischen 10 Uhr und 10.20 Uhr fuhr die Linie 901 nur bis zur Haltestelle Zoo und nicht weiter nach Mülheim. Das Wetter hatte hier für technische Schwierigkeiten gesorgt, die rasch wieder behoben werden konnten. Auch die NIAG hat zwischen 7 und 11.30 Uhr ihren Busverkehr eingestellt . An vielen Stellen habe es wegen der festgefahrenen Schneedecke kein sicheres Durchkommen gegeben.
Klausuren wurden um eine Stunde verschoben
Auch die Duisburger Schulen traf der Wintereinbruch. Lehrer und Schüler kamen zu spät – oder gar nicht. Christof Haering, Schulleiter des Landfermann-Gymnasiums in der Stadtmitte, erklärte: „Wir stellen den Eltern frei, ob sie ihren Kindern bei diesem Wetter den Schulweg zumuten.“ Für die Pausen wurde der Schulhof vorsorglich gesperrt, die Schüler blieben drinnen. Ähnlich verlief es am Abtei-Gymnasium. An der Hamborner Schule begannen die Vorabitur-Klausuren eine Stunde später, damit alle Prüflinge teilnehmen konnten. „Ab 13 Uhr gab es für alle anderen Schüler schneefrei“, so Theo Keller, stellvertretender Schulleiter des Abtei-Gymnasiums. Ganz ohne Chaos lief es dafür an der Grundschule „Auf dem Berg“ in Rheinhausen: Alle waren pünktlich und durften in den Pausen sogar im Schneematsch toben.
In den Krankenhäusern war die Lage ebenfalls entspannt: Sowohl im Klinikum Duisburg als auch in der Unfallklinik Buchholz wurden nicht mehr Verletzte als sonst eingeliefert. „Die Menschen waren diesmal vorsichtiger als beim vergangenen Wintereinbruch“, so Pressesprecher Friedhelm Bohla.
Polizeisprecher Ramon van der Maat lobte die Autofahrer in Duisburg. Zwischen 5 und 9 Uhr zählten die Ordnungshüter 30 Unfälle. Dabei gab es keine schweren Verletzungen. Dieser Wert sei nicht höher, als etwa an einem „verregneten Montagmorgen“, erklärte van der Maat.
41 Unfälle in Oberhausen
In Oberhausen hingegen hat es zwischen 6 und 10 Uhr 41 Unfälle gegeben. Auch hier gab es zwar keine Schwerverletzten zu beklagen. „Es kracht hier aber heute ganz schön oft“, erklärte eine Polizeisprecherin.
Die Mülheimer Polizei zählte am Mittwochmorgen 20 Verkehrsunfälle. Auch hier blieb es bei Blechschäden.
Wegen des starken Schneefalls musste der Flugbetrieb am Düsseldorfer Airport gegen 8 Uhr vorübergehend unterbrochen werden. Ab 9.15 Uhr konnten die Flugzeuge wieder starten und landen. Der Winterdienst war auch hier in voller Stärke im Einsatz. 60 Flüge mussten annulliert werden, es kam zu Verspätungen von bis zu 1,5 Stunden. Acht Maschinen wurden zu den Flughäfen Köln/Bonn und Münster umgeleitet.
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